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Was sind Bundesschatzbriefe?

Autor: Felix Wolf · Zuletzt aktualisiert: 13.12.22

Wirtschaft Finanzen · 4 Min. Lesedauer

Was sind Bundesschatzbriefe? - Titelbild

Bundesschatzbriefe sind von der Bundesrepublik Deutschland vergebene der Öffentlichkeit zugängliche Anleihen. Besser gesagt waren sie das, sie wurden nämlich 2013 aus kostengründen eingestellt. Wie diese genau funktioniert haben und welche Alternativen heute existieren, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Einführung der Bundesschatzbriefe 1969

 

Bundesschatzbriefe sind Wertpapiere, die 1969 (zur zeitlichen Einordnung: In diesem Jahr kam der Ford Capri auf den Markt) eingeführt und bis Ende 2012 vom deutschen Bund emittiert wurden. Sie weisen einen festen Zinssatz auf, der mit der Fälligkeit ansteigt. Bundesschatzbriefe waren einerseits dazu gedacht, dem Bund Geld für seinen Haushalt zur Verfügung zu stellen, andererseits dienten sie als solides und zuverlässiges Mittel zum Vermögens Aufbau. Besonders beliebt waren sie bei Kleinanlegern, da mit Bundesschatzbriefen auch sehr kleine Beträge angelegt werden konnten. Im Unterschied zu Bundesanleihen waren sie nicht börsengehandelt, so dass es hier kein Kursrisiko gibt. Dies ist besonders für risikoaverse Investoren von Interesse. Der Bund gilt als der sicherste Anlagepartner überhaupt. Deutschland besitzt die Bonitätsnote AAA. Dies entspricht der Bestnote. Bundesschatzbriefe sind mündelsicher - ein Qualitätskriterium, das höchsten Ansprüchen gerecht wird. Der Begriff hat seinen Ursprung im Bürgerlichen Gesetzbuch: In § 1807 des Bürgerlichen Gesetzbuches geht es um die Geldanlage durch einen Vormund für sein Mündel.

Bundesschatzbriefe wurden im selben Jahr wie der damalige Kassenschlager Ford Capri eingeführt
Bundesschatzbriefe wurden im selben Jahr wie der damalige Kassenschlager Ford Capri eingeführt

Vorteile von Bundesanleihen

 

Da die Bundesschatzbriefe 2013 eingestellt wurden, fragen sich viele, welche Alternativen 2022 zu den Bundeschatzbriefen existieren. Viele nennen hier die Bundesanleihen als Nachfolger. Dies ist natürlich nicht 100% korrekt. Zum einen werden sie an der Börse gehandelt und außerdem existieren sie selbstverständlich schon vor der Einstellung 2013. Der große Vorteil von Bundesanleihen ist aber der Gleiche. Für Privatanleger ist der Kauf von ihnen im Vergleich zu anderen Finanzprodukten auf dem Aktienmarkt eine äußerst sichere Entscheidung. Da der Staat für die Anleihe haftet, ist das Risiko eines Zahlungsausfalls deutlich geringer. Die logische sich aus der Portfoliotheorie ergebene Konsequenz ist jedoch eine geringere Rendite. Die Erwartungen an die Zinszahlung sollten daher zuückgeschraubt werden. Außerdem wird der Zinssatz direkt am Ausgabetag bekannt gegeben und ist für die gesamte Laufzeit von maximal 30 Jahren festgelegt. Der Handel erfolgt simpel über das private Depot des Anlegers, lediglich Börsengebühren müssen erhoben werden.

60% des Schuldenporfolios

 

Es existieren Bundesanleihen mit Laufzeiten von 7, 10, 15 oder 30 Jahre. Die Kursentwicklung deutscher Staatsanleihen verläuft entgegengesetzt zu den Zinssätzen auf dem Rentenmarkt. Bei einem Anstieg der Zinssätze können Anleger Kapitalverluste erleiden. Dieses Risiko ist bei 30-jährigen Bundesanleihen (hoch) deutlich höher als bei 10-jährigen Bundesanleihen (mittel). Es kann jedoch ausgeschlossen werden, indem die sie bis zur Fälligkeit gehalten werden. Insgesamt standen Ende 2021 Bundesanleihen mit 7-, 10-, 15- und 30-jähriger Laufzeit in Höhe von 1008,5 Milliarden Euro aus. Diese Summe umfasst rund 60 % des Schuldenportfolios des Bundes, wobei allein auf die 10-jährigen Anleihen ein Anteil von rund 40 % entfällt. Auf 10-jährige Bundesanleihen werden im Jahr 2022 voraussichtlich 12,7 % des jährlichen Emissionsvolumens des Bundes entfallen, das ist der zweitgrößte Anteil nach Bundesschatzanweisung mit rund 15 %. Die 30-jährigen Bundesanleihen werden im Jahr 2022 einen Anteil von rund 4 % haben. Die Emission von 15-jährigen Bundesanleihen, die erstmals im Jahr 2020 begeben wurde, wird 2022 fortgesetzt und dürfte laut der Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH ebenfalls rund 3 % des jährlichen Emissionsvolumens ausmachen.


Felix Wolf

Felix Wolf

Redakteur

Master-Student der Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Ökonometrie, Finanzen und Wirtschaftspolitik.

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