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Autor: Thomas Breithaupt · Zuletzt aktualisiert: 30.07.24
Finanzen Börse/Aktien · 6 Min. Lesedauer
Beginnt man sich mit der Börse zu beschäftigen, kommt schnell die Frage auf, was Bid und Ask ist und wie genau Aktien und andere Finanzprodukte an der Börse gehandelt werden. Der Bid (dt. Geldkurs) ist der Preis, den ein Käufer für ein Wertpapier bietet (auf Englisch bid) und Ask (dt. Briefkurs) ist der Preis, den ein Verkäufer für ein Wertpapier verlangt (auf Englisch ask). Der Spread ist der Unterschied zwischen den beiden Preisen, Bid und Ask. Da ein neuer Käufer oder Verkäufer meistens den vorherigen Preis unterbietet und damit den Spread verkleinert, wird der Spread zwischen Bid und Ask häufig als Indikator für die Liquidität genutzt. Im Börsenhandel weist ein kleiner Spread auf viele Händler für das Wertpapier hin und somit auf eine hohe Liquidität. Der Unterschied zwischen Bid und Ask ist auch eine wichtige Kennzahl für versteckte Kosten im Börsenhandel, die sich bei Hebelprodukten stärker bemerkbar machen.
Bid (deutsch: Geldkurs) ist der Preis, den ein Käufer für ein Wertpapier an der Börse bietet und Ask (deutsch: Briefkurs) ist der Preis, den ein Verkäufer für ein Wertpapier an der Börse verlangt.
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An der Börse werden Wertpapiere wie Aktien öffentlich gehandelt, wobei es immer zwei Optionen gibt: Bid und Ask. Der Begriff Bid kommt aus dem Englischen und kann mit „bieten“ übersetzt werden, während Ask mit „nachfragen“ oder „verlangen“ übersetzt werden kann. Ein Kauf- oder Verkaufsangebot wird immer an einer Börse eingestellt, sodass sich die Preise an verschiedenen Börsen unterscheiden können.
Um ein Wertpapier wie eine Aktie oder einen ETF an der Börse zu kaufen, kann man selbst ein Angebot einstellen (Limit-Order), den man bereit ist zu bezahlen, also für andere Händler bietet. Dadurch gibt es ein öffentlich einsehbares Kauf-Angebot mit, „Kaufe Aktie für 100 €“. Auf Deutsch wird dies auch als Geldkurs bezeichnet, der Kurs, zu dem Verkäufer ein Wertpapier sofort zu Geld machen können.
Um ein Wertpapier wie eine Aktie oder einen ETF an der Börse zu verkaufen, kann man selbst ein Angebot einstellen, das von anderen Händlern angenommen werden kann. Dadurch gibt es ein öffentlich einsehbares Verkaufsangebot mit, „Verkaufe Aktie für 100 €“. Auf Deutsch wird dies auch als Briefkurs bezeichnet, da man als Eigentümer der Aktie einen „Brief“ oder Urkunde für den Besitz hat, der heutzutage digital bei Brokern hinterlegt ist.
Man hat als Käufer oder Verkäufer von Wertpapieren also immer die Wahl, ein bestehendes Angebot an der Börse anzunehmen oder ein eigenes einzustellen und abzuwarten, ob ein anderer Händler das Angebot annimmt.
Der Preisunterschied zwischen Bid und Ask wird als Spread bezeichnet. Bid ist der Preis, den Käufer bereit sind zu zahlen, im Unterschied zu Ask, was der Angebotspreis von Verkäufern an der Börse ist.
Der Spread ist der Preisunterschied zwischen Bid und Ask Preis für ein Wertpapier. Der Ask Preis liegt immer etwas höher als der Bid Preis. Die Differenz zwischen diesen beiden Kursen wird als Spread (Spanne) bezeichnet. Je kleiner die Spanne ist, desto größer ist die Liquidität des betreffenden Wertpapiers.
Beispiel: Der Bid liegt bei 100 € und der Ask bei 100,50 €. Dann ist der Spread 0,50 €. Wird das Wertpapier für 100,50 € gekauft und das nächste Angebot liegt bei 100,60 €, ändert sich der Spread zu 0,60 €.
Wird ein Wertpapier also häufig gehandelt, rückt der Bid und Ask näher zusammen. Wird keines der neuen Angebote angenommen, kommen immer neue dazu, die sich gegenseitig überbieten und so den Spread auseinander treiben.
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Mit den Preisunterschieden zwischen Bid und Ask lässt sich Geld verdienen. Das passiert normalerweise im Hochfrequenzhandel von großen Akteuren am Markt, die mit automatischen Algorithmen innerhalb weniger Tausendstel Sekunden Millionenbeträge verschieben. Der Hochfrequenzhandel findet in weltweiten Netzwerken an allen Börsen der Welt statt, sodass die Chancen selbst als Profi-Trader gering sind.
Bei dem Arbitrage-Handel werden Gewinne aus den Preisunterschieden von verschiedenen Börsen erzielt. Dazu werden die Bid und Ask Preise an allen Börsen überwacht und entsprechend gehandelt, wenn sich Preis unterscheide ergeben. An Börse A wird zu 100 € eingekauft und an Börse B zu 100,10 € verkauft. Dadurch entsteht ein Gewinn von 10 Cent pro Aktie. Die Algorithmen sind so ausgelegt, dass inklusive allen Gebühren und Steuern sofort gehandelt wird, wenn sich 100-prozentige Gewinne ergeben. Dabei werden alle Aktien vom Markt aufgekauft, bis der Handel keinen Gewinn mehr einbringt. Arbitrage-Handel liegt meistens bei nur wenigen Cents oder sogar im Bereich der dritten Nachkommastelle.
Als Market-Maker bietet man den Bid und Ask Preis an einer Börse für dasselbe Wertpapier an, um einen funktionierenden Handel zu gewährleisten. Es werden dabei sowohl Bid als auch Ask Angebot bedient. Ein Market-Maker passt seine Angebote fortlaufend an, um selbst keine Verluste zu erzielen. Da man als Market-Maker beide Angebote stellt, ergibt sich der Gewinn aus dem Spread zwischen Bid und Ask. Beispielweise kauft ein Market-Maker Aktien zu 100 € und verkauft diese gleichzeitig zu 100,50 € und profitiert, wenn bei ihm beide Optionen gehandelt werden. Ein weiterer Market-Maker könnte neue Angebote einstellen und dasselbe Wertpapier für 100,10 € kaufen und für 100,40 € verkaufen, um selbst zum Market-Maker zu werden und von dem 30 Cent Spread zu profitieren.
Das Risiko als Market-Maker besteht hauptsächlich darin, dass sich die Preise zu schnell ändern und man billiger verkaufen muss, als die Aktie eingekauft wurde.
Bid und Ask ermöglichen für Börsenhändler einen freien Handel an der Börse zu etablieren. Als Händler kann man frei entscheiden, ein bestehendes Angebot anzunehmen, oder ein eigenes Angebot zu veröffentlichen. Die meisten Notierungen an den Wertpapiermärkten sind zweiseitig, d. h. sie enthalten sowohl einen Geld- als auch einen Briefkurs. In den Kursnotierungen wird häufig auch die Anzahl der zum aktuell besten Geld- und Briefkurs verfügbaren Titel angegeben. Die meisten Kleinhändler und Anleger verkaufen zum Geldkurs oder kaufen zum Briefkurs, während die Market-Maker die Geld- und Briefkurse dort festlegen, wo sie bereit sind zu kaufen und zu verkaufen. Die aktuellen Bid und Ask Kurse können bei fast allen Brokern eingesehen werden (Bid und Ask an Börse Frankfurt, DAX).
Wer Gewinne aus dem Spread zwischen Bid und Ask erzielen will, sollte sich dem Risiko bewusst sein und Konkurrenz von institutionellen Anlegern, Banken und Hedgefonds. Sichere Aktien und ETFs sind meistens auch sehr liquide und haben daher einen kleinen Spread als beispielsweise Small Cap Aktien. Für den Einstieg in die Welt der Aktien ist es gut zu wissen, was Bid und Ask bedeutet und wie der Spread als Indikator dienen kann. In einer Fundamentalanalyse kann der Spread mit beachtet werden, um die Liquidität zu beurteilen.
Besonders bei kurzfristigem Börsenhandel wie dem Scalping ist der Bid und Ask Preis wichtig. Für langfristige Strategien wie die Contrarian Strategie spielen die Preise eher eine Nebenrolle. Kryptowährungen werden ebenfalls an Börsen zu einem Bid und Ask Preis gehandelt, genauso wie Devisen oder Rohstoffe. Um wirklich von dem Spread zwischen Bid und Ask zu profitieren, benötigt man Trading Bots und professionelle Algorithmen, um automatisch zu handeln.
Thomas Breithaupt
Redakteur
Mit einer Leidenschaft für Technik- und Finanzthemen war der Schritt vom Physikstudium zum Wirtschaftsjournalismus vorprogrammiert. Das analytische Denkvermögen hilft, sachlich zu berichten und neben der Entwicklung von Software eine fundierte Berichterstattung zu erstellen. Zwischen den Recherchen hilft Sport dabei, einen klaren Kopf zu bewahren und hält fit für den Surfurlaub.
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