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Autor: Thomas B. · Zuletzt aktualisiert: 26.05.23
Wirtschaft
Finanzen Börse/Aktien · 6 Min. LesedauerChatGPT von OpenAI hat durch das große öffentliche Interesse auch Investoren an der Technologie der generativen künstlichen Intelligenz angelockt, die gerne in Aktien oder andere Produkte in OpenAI investieren wollen. ChatGPT ist eines der meistgenutzten Softwareprogramme in diesem Jahr und wahrscheinlich das am meisten genutzte generative KI Programm.
Nein, eine direkte Aktie von OpenAI gibt es nicht. OpenAI steht hinter der generativen KI ChatGPT und agiert seit der Gründung 2015 als Non-Profit Organisation. Die Sparte um generative KI wie ChatGPT soll jedoch im begrenzten Umfang als gewinnorientiert ausgegliedert werden.
Das Unternehmen hinter ChatGPT, OpenAI, möchte zur Kapitalbeschaffung eine Mischung aus gewinnorientierter und gemeinnütziger Gesellschaft gründen, die sich selbst als "Capped-Profit" Unternehmen bezeichnet - OpenAI LP (Limited Partnership).
ChatGPT ist eine generative KI-Softwareanwendung, die von dem in San Francisco ansässigen Technologielabor OpenAI entwickelt wurde. Sie nutzt eine maschinelle Lerntechnik namens "Reinforcement Learning from Human Feedback" (RLHF), um auf der Grundlage einer Vielzahl von Benutzeraufforderungen von Menschen geschriebene Unterhaltungen zu emulieren. Diese Art von Software ist besser bekannt als KI-Chatbot.
ChatGPT lernt Sprache, indem es mit Texten aus dem Internet trainiert, darunter Online-Enzyklopädien, Bücher, wissenschaftliche Zeitschriften und Blogs. Auf der Grundlage dieses Trainings generiert der KI-Chatbot Texte, indem er Vorhersagen darüber trifft, welche Wörter (oder Token) aneinandergereiht werden können, um die am besten geeignete Antwort zu erzeugen. Mehr als eine Million Menschen haben sich innerhalb der ersten Woche nach dem Start von ChatGPT zum kostenlosen öffentlichen Testen am 30. November 2022 mit ihm beschäftigt. Viele waren beeindruckt von den scheinbar natürlichen Sprachfähigkeiten des Chatbots, nicht nur in Bezug auf das Verständnis von Fragen, sondern auch wegen seiner menschenähnlichen Antworten. Im Wesentlichen hatten die Nutzer das Gefühl, ein Gespräch mit einem echten Menschen zu führen.
Ella Media entwickelt ebenfalls KI-Lösungen und kommentiert ChatGPT wie folgt: ChatGPT ist in der Tat beeindruckend – und zusammen mit Lösungen wie Midjourney oder Lensa trägt das Tool KI als Instrument bei der Erstellung kreativer Inhalte in die breite Öffentlichkeit. Hinter ChatGPT steht ein Sprachmodell, dessen Qualität alles bisher Bekannte in den Schatten stellt. ChatGPT zeigt in seinen ersten Anwendungen sehr eindrucksvoll, was möglich wird. E-Mails, Bewerbungen, Aufsätze, Programm-Code, Wortspiele: Der Vielseitigkeit von ChatGPT sind kaum noch Grenzen gesetzt.
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SQUAREVEST Newsletter AbonnierenOpenAI LP wurde am 11. März 2019 angekündigt und ist ein sogenanntes "Capped-Profit" Unternehmen, um bis zu dem Hundertfachen einer Investition an die Non-Profit-Organisation OpenAI auszuzahlen. Die meisten Angestellten und Kosten laufen über OpenAI LP, sodass OpenAI darüber Gewinne im begrenzten Ausmaß realisieren kann und sich so auf die Zukunft vorbereiten kann.
Die Tools von OpenAI wie ChatGPT und DALL-E 2 hat ein breites Spektrum von Investoren angesprochen, da generative KI nun für verschiedene kommerzielle Anwendungen von Werbung, Recht und Bildgenerierung bis hin zum Schreiben von Softwarecode eingesetzt werden kann. „Der wachsende Hype um generative KI hat eine Inbrunst erreicht, wie sie der Risikokapitalmarkt seit Jahren nicht mehr gesehen hat“, heißt es in einer veröffentlichten Risikokapitalmarktstudie.
Bisher hat OpenAI noch keine Angaben dazu gemacht, selbst an die Börse zu gehen, mit einem eigenen IPO. Der Schritt, zu einer gewinnorientierten Organisation zu werden, zeigt auf jeden Fall wirtschaftliches Interesse von den ChatGPT Entwicklern. Es besteht aber die Möglichkeit, indirekt in OpenAI zu investieren, da S&P 500 Unternehmen bereits an OpenAI beteiligt sind. Neben OpenAI gibt es noch zahlreiche weitere Unternehmen, um von der Entwicklung künstlicher Intelligenz zu profitieren. Schauen Sie sich die Top 5 KI Aktien und ETFs an.
Microsoft (Symbol: MSFT), der Entwickler von Windows, ist die direkteste Möglichkeit in OpenAI zu investieren. Der Tech-Gigant arbeitet bereits seit 2016 mit OpenAI zusammen und kündigte kürzlich eine langfristige Partnerschaft sowie eine Investition in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar im Januar 2023 an. Der Service wird momentan durch die enorme Investition von Microsoft gestützt, bis OpenAI vollständig rentabel ist. Azure von Microsoft ist damit der exklusive Cloud-Anbieter für Forschung, Produkte und API-Dienste von OpenAI. Die Suchmaschine Bing von Microsoft wird ChatGPT in seine Suchmaschine integrieren, um interaktive Suchergebnisse der nächsten Generation zu erzielen.
Microsoft (WKN: 870747) selbst ist eines der größten Unternehmen der Welt und liegt nach ihrem Marktwert im Jahr 2022 auf Platz 3 hinter Apple und Saudi Arabia Oil Company, knapp vor Alphabet (Google), Amazon und Tesla. Aufgrund der Größe von dem Unternehmen von Bill Gates sind erstmal keine großen Schwankungen des Kurses zu erwarten, dennoch liefert OpenAI eine weitere gute Grundlage für ein Wachstum des Unternehmens. Gerade die Microsoft Suchmaschine Bing liegt weiter hinter Google zurück und die eigene KI Cortana ist lange nicht so beliebt wie ChatGPT. Die Technologie der generativen KI liegt in den Investment Trends für 2023.
Der Kurs von Microsoft ist seit der Ankündigung einer 10 Milliarden Dollar Investition im Januar dieses Jahres von ca. 235 $ um ca. 35 Prozent auf 318 $ gestiegen. In der Zeit hat Microsoft auch angekündigt, 10.000 Stellen zu streichen und den 69 Milliarden Dollar Deal mit dem Computerspielgiganten Activision Blizzard von der EU-Kommission genehmigt bekommen. Zudem hat sich der Konzern von dem vergangenen Tech-Börsencrash erholt und Vertrauen mit guten Quartalszahlen geschaffen. Der OpenAI Deal bietet enormes Potenzial, spielt aber auf den gesamten Konzern gesehen noch eine untergeordnete Rolle.
Der OpenAI Chef Sam Altman freut sich über die Zusammenarbeit mit Microsoft, betont in seinen Interviews aber immer wieder, dass die Forschung an fortschrittlicher KI unabhängig bleiben soll. Die profitorientierte Organisation OpenAI LP wird von Greg Brockman (Chairman & President), Ilya Sutskever (Chief Scientist) und Sam Altman (CEO) sowie den Nicht-Angestellten Adam D'Angelo, Reid Hoffman, Will Hurd, Tasha McCauley, Helen Toner und Shivon Zilis geleitet. Neben Microsoft haben noch Reid Hoffman's Charitable Foundation und Khosla Ventures in das Unternehmen investiert. Reid Hoffman ist Mitgründer von LinkedIn, nach seiner Karriere bei PayPal, Fujitsu und Apple.
Thomas B.
Redakteur
Master-Student im Fach Physik mit besonderem Interesse an Technik- und Finanzthemen.
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