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Autor: Thomas Breithaupt · Zuletzt aktualisiert: 03.04.24
Wirtschaft Finanzen · 5 Min. Lesedauer
Termingeld ist ein kurz- bis mittelfristiges Bankguthaben mit einer Laufzeit oder Kündigungsfrist von mindestens einen Monat, wobei man zwischen Festgeld und Kündigungsgeld unterschiedet.
Termingeld grundsätzlich definiert als Einlage, bei der das angelegte Geld für einen bestimmten Zeitraum fest angelegt ist und zusammen mit den Zinsen an einem bestimmten Tag fällig wird. Dabei beträgt die minimale Laufzeit einen Monat und kann bis zu 10 Jahre betragen. Der Zinssatz ist über die gesamte Laufzeit festgelegt und bietet somit eine hohe Sicherheit. Die Bank oder das Kreditinstitut kann das Geld während der Laufzeit für eigene Investitionen oder zur Kreditvergabe verwenden.
Die Zinsen können je nach Vertragsart während der Laufzeit ausgezahlt werden oder erst am Ende der Laufzeit. Kündigt man das Termingeldkonto vor Ablauf des festgelegten Zeitraums, verliert man in der Regel den gesamten Zins und bekommt das Geld wieder. Viele Termingelder verlängern sich nach Ablauf des vereinbarten Zeitraums um die selbe Laufzeit automatisch oder gehen in ein Tagesgeldkonto über, mit schwankenden Zinsen.
Termingelder können als Festgeld oder Kündigungsgeld angelegt werden. Bei einem Festgeldkonto legt man wie zuvor beschrieben das Geld für einen festen Zeitraum an und kann bis zum Ende der Laufzeit entscheiden, ob man das Termingeldkonto verlängert. Möchte man auf sein Kündigungsgeld zugreifen, muss man die vereinbarte Kündigungsfrist ab Zeitpunkt der Kündigung abwarten, bis das Geld verfügbar ist. Der Vertrag muss also nicht verlängert werden, sondern man muss in der Regel 30, 60, 90 oder 180 Tage vorher kündigen, um auf sein Geld zugreifen zu können.
Das Risiko, seine Ersparnisse auszugeben, ist viel höher, wenn man das Geld zur Hand hat, als wenn man es in die Obhut von Banken gibt. Impulskäufe haben schon Tausende von Menschen in die Verschuldung getrieben, weil ihre Einkäufe nicht geplant waren. Wenn Sie Ihr Geld auf einem Festgeldkonto anlegen, können Sie es nur schwer abheben. Sie müssen die Fälligkeit des Kontos abwarten, bevor Sie es ausgeben können. Alle Formen von Termingeldkonten bieten also eine gute Möglichkeit sein Konsumverhalten zu ändern.
Eine Festgeldanlage gefährdet Ihr Geld nicht, denn die Wahrscheinlichkeit, es zu verlieren, ist gering. Das Geld auf der Bank zu haben, anstatt in Aktien oder andere Märkte zu investieren, klingt vielleicht weniger rentabel, ist aber auch weniger riskant. Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass Ihr Geld durch betrügerische oder unbefugte Käufe verloren geht, da es mindestens 30 Tage lang gesperrt ist. Ein Festgeldkonto benötigt auch entsprechend weniger Pflege als ein Aktiendepot.
Termingeld ist durch das jeweilige Institut abgesichert und der Betrag ist jederzeit garantiert, auch wenn man vorzeitig aussteigt. Daher wird Festgeld häufig auch als Sicherheit für Kredite von Immobilien oder Privatkrediten benutzt, aber längst nicht jede Bank akzeptiert diese Sicherheit, die letztlich nichts andere als eine Schuldverschreibung oder Forderung gegen die andere Bank ist. Bei einer Baufinanzierung oder bei betrieblichen Finanzierungen kann das Ganze zum Einsatz kommen, wenn die Kreditlaufzeit niedriger ist als die Laufzeit der jeweiligen Termineinlage. Auch muss der Vertrag überhaupt zulassen, dass die Anlage als Sicherheit verpfändet oder der Anspruch daran abgetreten werden kann.
Die Rendite hängt von der Laufzeit und Anbieter ab. Bei der kürzesten Laufzeit von 30 Tagen liegt der Zinssatz bei 0,6 % oder weniger, man würde mit 10.000 € Geldeinlage nach der Laufzeit von einem Monat 5 € bekommen. Bei einer Laufzeit von 90 Tagen bekommt man 1,15 % Zinsen und würde mit 10.000 € am Ende der Laufzeit 28,75 € bekommen. Bei langfristiger Investition über 10 Jahre steigt die Rendite auf 3,1 % an und man würde mit einer Geldeinlage von 10.000 € am Ende der Laufzeit 3.100 € erwirtschaftet haben.
Die Zinsen für Termingelder sind seit 2012 kontinuierlich gefallen und sind seit Mitte 2022 wieder in einer Aufwärtsbewegung. Der Zinssatz ist auf gutem Weg, das Niveau von 2012 wieder zu erreichen. Innerhalb dieses Jahres ist der Zinssatz wieder so viel gestiegen, wie er in den letzten 10 Jahren gefallen ist. Das gilt für mittel- langfristige Verträge.
Zinserträge sind in der Steuererklärung anzugeben, das betrifft auch Termingeldanlagen. Grundsätzlich gilt die Abgeltungssteuer in Höhe von 25%. Durch den Solidaritätszuschlag (5,5%) und eventuell Kirchensteuer ergibt sich damit eine Belastung von 28 bis 29%. Festgeldanlagen, die bereits vor dem 1.1.2009 angelegt wurden, sind zwar von der Abgeltungssteuer befreit. Für Zinserträge, die bis zu 31.12.2008 erzielt wurden, galt noch die alte Regelung, wonach Zinserträge mit 30% Kapitalertragssteuer sowie 5,5% Solidaritätszuschlag besteuert wurden.
Wie andere Kapitalanlagen profitiert auch das Festgeld vom Sparerpauschbetrag, wodurch eine teilweise oder gänzliche Steuerbefreiung möglich ist. Der Sparerpauschbetrag in Deutschland beträgt für Ledige 801 € und für Verheiratete gemeinsam 1.602 €. Um die Freibeträge nutzen zu können ist lediglich ein Freistellungsauftrag bei der Bank, bei der das Festgeld liegt, notwendig. Zu dem Freibetrag müssen andere Renditen und Verluste aus Investitionen in Aktien und weitere Anlageklassen berücksichtigt werden.
Thomas Breithaupt
Redakteur
Mit einer Leidenschaft für Technik- und Finanzthemen war der Schritt vom Physikstudium zum Wirtschaftsjournalismus vorprogrammiert. Das analytische Denkvermögen hilft, sachlich zu berichten und neben der Entwicklung von Software eine fundierte Berichterstattung zu erstellen. Zwischen den Recherchen hilft Sport dabei, einen klaren Kopf zu bewahren und hält fit für den Surfurlaub.
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