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Anleihen vs. Aktien – Unterschiede und Performance

Autor: Thomas Breithaupt · Zuletzt aktualisiert: 14.05.24

Finanzen Börse/Aktien · 7 Min. Lesedauer

Anleihen vs. Aktien – Unterschiede und Performance - Titelbild

Sobald das eigene Kapital wächst, werden weitere Anlageklassen interessant und die Unterschiede und Performance von Anleihen vs. Aktien immer wichtiger. Schließlich wird überall eine gut diversifizierte Portfoliostrategie empfohlen, bevor Sie mit dem Kauf von Vermögenswerten wie Aktien und Anleihen beginnen. Aktien und Anleihen sind zwei der am häufigsten gehandelten Arten von Vermögenswerten. Die Investition in Aktien eines Unternehmens (Aktien) bietet andere Risiken, Renditen und Verhaltensweisen als die Investition durch Kredite an ein Unternehmen oder eine Regierung (Anleihen).

Was ist besser Aktien oder Anleihen?

Die Mischung machts! Anleihen sind sicherer, mit fester Rendite, wogegen Aktien mehr Rendite bei höherem Risiko versprechen.

Anleihen und Aktien einfach erklärt

 

Aktien und Anleihen sind zwei Anlageformen. Beide Instrumente zielen darauf ab, das Geld von Investoren zu vermehren, aber die Art und Weise, wie sie dies tun, und die Rendite, die sie bieten, sind sehr unterschiedlich. 

 

Anleihen

 

Anleihen sind Darlehen von Investoren an ein Unternehmen oder einer Regierung. Für ein Unternehmen oder eine Regierung zählt das neue Geld durch die Anleihen als Fremdkapital bzw. Kredit. Es gibt kein Eigenkapital und auch keine Aktien, die Sie kaufen müssen. Einfach ausgedrückt:

 

Ein Unternehmen oder eine Regierung hat Schulden bei Ihnen, wenn Sie eine Anleihe kaufen. Während eines festgelegten Zeitraums bekommt man als Investor Zinsen für das Darlehen und am Ende der Laufzeit (Fälligkeit) den Gesamtbetrag zurück, für den Sie die Anleihe gekauft haben. Es gibt eine Reihe von Anleihen, wobei Unternehmensanleihen und Staatsanleihen die bekanntesten sind.

 

Aktien

 

Aktien repräsentieren einen Anteil an einer Aktiengesellschaft und machen den Inhaber der Aktie zum Teilhaber des Unternehmens. Die Rendite aus Aktien setzt sich aus Kursgewinnen und Dividenden zusammen, wobei der Kurs durch Angebot und Nachfrage an Börsen bestimmt wird. Nicht alle Aktien zahlen eine Dividende und es gibt keine Pflicht für eine Aktie Dividenden auszuzahlen.

 

Wenn Sie Aktien kaufen, erwerben Sie einen winzigen Teil des Unternehmens - eine oder mehrere Aktien. Und je mehr Aktien Sie kaufen, desto mehr von dem Unternehmen besitzen Sie. Es gibt eine Reihe von verschiedenen Aktienarten, wobei Stammaktien am häufigsten an der Börse gehandelt werden, gefolgt von Vorzugsaktien, die das Stimmrecht gegen eine höhere Dividende tauschen.

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Unterschiede Anleihen vs. Aktien

 

Der größte Unterschied zwischen Aktien und Anleihen besteht darin, dass man bei Aktien einen kleinen Anteil an einem Unternehmen besitzt, während man bei Anleihen einem Unternehmen oder einer Regierung Geld leiht. Ein weiterer Unterschied ist die Art und Weise, wie Investoren das Geld verdienen. Aktien müssen im Wiederverkaufswert steigen, während Anleihen im Laufe der Zeit feste Zinsen zahlen. Diese beiden Anlageformen können in einem Portfolio eine wichtige Rolle spielen, funktionieren aber auf unterschiedliche Weise.

 

Unterschiede von Aktien und Anleihen
Merkmal Aktien Anleihen
Art des Investments Eigentumsbeteiligung am Unternehmen Gläubigerposition gegenüber Unternehmen/Staat
Rendite Kursgewinne, Dividenden Feste Zinsen
Mitspracherecht Mitinhaberschaft, Stimmrechte bei Aktionärsversammlungen Kein Mitspracherecht
Risiko Höheres Risiko, volatiler Niedrigeres Risiko, stabilere Rendite
Laufzeit - Rückzahlung des Anlagebetrags zum Nennwert
Eigentumsrecht am Unternehmen Ja Nein
Insolvenz Nachrangig Vorrangig

Performance Anleihen vs. Aktien

 

Die Performance von Anleihen und Aktien variiert je nach Marktbedingungen. Historisch gesehen haben Aktien langfristig höhere Renditen erzielt, sind jedoch auch volatiler und mit höheren Risiken verbunden. Anleihen bieten eine stabilere, aber niedrigere Rendite. Die persönliche Entscheidung sollte also von der Risikobereitschaft abhängen und wofür das angelegte Kapital verwendet werden soll. Plant man das Geld in der nächsten Zeit zu verwenden oder zu einem festen Zeitpunkt in 3 Jahren, um beispielsweise eine Immobilie zu kaufen, sind Anleihen eine valide Anlagestrategie. Wer das Geld allerdings noch für 20 Jahre anlegen möchte, um zum Beispiel mit 50 in Rente zu gehen, sollte lieber auf Aktien gegenüber Anleihen setzen.

 

Aktien können den Anlegern auch Geld in Form von Dividenden auszahlen, die allerdings nie garantiert sind. Es gibt sogenannte Dividenden-Aristokraten, die seit mehr als 2 Jahrzehnten ihre Dividende gezahlt und sogar erhöht haben. Der Hauptunterschied zwischen Anleihen vs. Aktien besteht darin, dass die Dividenden variabel sind, während eine Anleihe ein regelmäßiges Einkommen in Form von Zinszahlungen bietet.

 

Umgekehrte Wertentwicklung - Ein weiterer wichtiger Unterschied in der Performance von Aktien vs. Anleihen besteht darin, dass sie in der Regel eine umgekehrte Preisbeziehung aufweisen - wenn die Aktienkurse steigen, fallen die Anleihekurse und umgekehrt. Die Wertentwicklung von Anleihen ist auch eng mit den Zinssätzen verbunden. Wenn Sie beispielsweise eine Anleihe mit einer Rendite von 4 % gekauft haben, könnte diese bei sinkenden Zinssätzen an Wert gewinnen, da neu emittierte Anleihen eine niedrigere Rendite aufweisen würden als Ihre. Nur bei Anleihen mit hohen Zinsen ist eine Wertsteigerung am Sekundärmarkt möglich.

Wissenschaftliche Studien zu Anleihen vs. Aktien

 

Die Studie "Flight-to-Quality between Stock and Bond Markets: Pre and Post Global Financial Crisis" hat das Verhalten von Investoren während und nach der globalen Finanzkrise in Bezug auf ihre Kapitalallokation zwischen Aktien und Anleihen untersucht. Die Studie nutzt Daten von vor der Krise, während der Krise und nach der Krise (tägliche Preise von Januar 2006 bis Dezember 2014). Die Event-Studie-Methode wurde verwendet, um den Einfluss der Finanzkrise auf Aktien- und Anleihenmärkte zu bewerten.

 

Die Ergebnisse zeigen, dass während der globalen Finanzkrise ein "Flight-to-Quality" (FTQ) beobachtet wurde, wobei Investoren von risikoreichen Anlagen wie Aktien zu sichereren Anlagen wie Anleihen umschichteten. Insbesondere fand ein vermehrter Zufluss in Unternehmensanleihen (sowohl konventionelle als auch islamische) statt. Schlussfolgerung ist, dass Investoren während wirtschaftlicher Krisen dazu neigen, in sicherere Anlageklassen wie Unternehmensanleihen aus anderen Märkten zu flüchten.

 

In einer weiteren Studie „Stocks for the Long Run? Sometimes Yes, Sometimes No“ (Aktien auf lange Sicht? Manchmal ja, manchmal nein) bietet eine historische Perspektive auf die Performance von Aktien vs. Anleihen. Durch die Analyse von historischen Daten bis zum 19. Jahrhundert wird deutlich, dass es Zeiträume gab, in denen Aktien die Anleihen übertrafen, Zeiträume, in denen Anleihen besser abschnitten, und Zeiträume, in denen sich ihre Performance ähnlich war. Die Studie unterstreicht die Bedeutung einer realistischen und differenzierten Sichtweise und Vorsicht vor der starren Annahme, über die Überlegenheit von Aktien, da diese langfristig nicht immer zutrifft und die Performance schmälert.

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Anleihen ETF vs. Aktien ETF

 

Für Kleinanleger, die breit diversifiziert investieren möchten, bieten Anleihen ETFs und Aktien ETFs eine einfache Möglichkeit. Anleihe-ETFs und Aktien-ETFs sind Arten von börsengehandelten Fonds, d. h. Anlageinstrumente, die wie einzelne Aktien an der Börse gehandelt werden. Anleihen-ETFs bieten in der Regel einen regelmäßigen Einkommensstrom in Form von Zinszahlungen, während Aktien-ETFs Einkommen in Form von Dividenden bieten können, aber im Allgemeinen nicht auf ein regelmäßiges Einkommen ausgelegt sind. 

 

Ein Anleihen-ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der hauptsächlich in festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen investiert. Eine Anleihe ist eine Schuldverschreibung, die ein Darlehen eines Anlegers an einen Schuldner, in der Regel ein Unternehmen oder eine Regierung, darstellt. Anleihen-ETFs werden im Allgemeinen nach Laufzeiten, Bonitätsbewertungen und anderen Merkmalen kategorisiert. Anleihen werfen im Allgemeinen im Laufe der Zeit stabile Erträge ab und eignen sich daher für konservative Anleger. Anleihen-ETFs können eine Möglichkeit zur Diversifizierung eines Portfolios mit unterschiedlichen Anleihen bieten, um das Risiko von Ausfällen zu streuen.

 

Ein Aktien ETF ist ein börsengehandelter Aktienfonds, der in Aktien investiert, d. h. in Aktienwerte, die das Eigentum an einem Unternehmen darstellen. Aktien-ETFs bilden in der Regel die Wertentwicklung eines zugrunde liegenden Benchmark-Index ab. Ein börsengehandelter Fonds, der den S&P 500 abbildet, bildet beispielsweise einen Aktienindex ab, der die 500 größten börsennotierten Unternehmen in den USA umfasst. Im Vergleich zu den meisten anderen Anlageklassen, einschließlich Anleihen, Rohstoffen und Immobilien, erzielen börsengehandelte Aktienfonds im Allgemeinen im Laufe der Zeit höhere Renditen

Portfolio Anteil Anleihen vs. Aktien

 

Eine ausgeglichene Anlagestrategie kann eine Kombination aus Aktien und Anleihen umfassen, um Risiken zu streuen und eine stabilere Rendite zu erzielen. Die Gewichtung sollte dabei den individuellen Anlagezielen und der Risikobereitschaft entsprechen. Bei kleinerem Kapital macht es mehr Sinn auf ETFs zu setzen, während bei großen Portfolios einzelne Werte ausgewählt werden sollten. Zusätzliche Diversifizierungen wie eine geografische Trennung der Anlageklassen oder Trennung von Unternehmens- und Staatsanleihen wird hier nicht beachtet.

 

 

Anlageklasse Gewichtung Portfolio 1 Gewichtung Portfolio 2 Gewichtung Portfolio 3
Aktien 70 % 50 % 10 %
Anleihen 30 % 25 % 30 %
Edelmetalle - 10 % -
Immobilien - 10 % 70 %
Risikokapital - 5 % 5 %

 

Eine Diversifizierung von verschiedenen Staatsanleihen könnte z.B. Staatsanleihen aus Italien und Staatsanleihen aus der Schweiz für Europa, sowie Staatsanleihen der USA, China und Japan beinhalten. Dazu kommen ein paar Unternehmensanleihen, von Unternehmen, die man gut einschätzen kann. Unternehmensanleihen stellen ein gutes Mittel zwischen dem Risiko von Aktien und Staatsanleihen dar, was sich in der Rendite wiederfindet. So hat die Unternehmensanleihe von NEON EQUITY AG mit 10 % deutlich mehr Rendite als Staatsanleihen und als Anleihe ein geringeres Risiko als Aktien.


Thomas Breithaupt

Thomas Breithaupt

Redakteur

Mit einer Leidenschaft für Technik- und Finanzthemen war der Schritt vom Physikstudium zum Wirtschaftsjournalismus vorprogrammiert. Das analytische Denkvermögen hilft, sachlich zu berichten und neben der Entwicklung von Software eine fundierte Berichterstattung zu erstellen. Zwischen den Recherchen hilft Sport dabei, einen klaren Kopf zu bewahren und hält fit für den Surfurlaub.

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