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Der CEO ist das Gesicht des Unternehmens in der Öffentlichkeit. Wie er wahrgenommen wird, hat direkten Einfluss auf die Reputation des Unternehmens. Dies gilt insbesondere für die Chefs der großen DAX-Unternehmen. Über ihr Ansehen gibt der CEO-Reputationsindex der Dr. Döblin Wirtschaftsforschung Auskunft.
Der CEO-Reputationsindex in Kürze:
Der CEO-Reputationsindex ist eine regelmäßig von der Doeblin Wirtschaftsforschung in Berlin durchgeführte Studie, die das Ansehen der Vorstandsvorsitzenden (CEOs) großer deutscher Unternehmen misst. Für die Bewertung werden Wirtschaftsjournalisten befragt, die Kompetenz, Weitsicht, Umgang mit den Medien und Sympathie der im DAX vertretenen CEOs bewerten.
An der Spitze des aktuellen CEO-Reputationsindex, den die Dr. Döblin Wirtschaftsforschung halbjährlich erhebt, hat sich wenig verändert. Es dominieren die Chefs der Automobilkonzerne, auch wenn sich das Bild im Detail verändert hat. Den ersten Platz konnte Oliver Zipse verteidigen, auch wenn der BMW-Chef im Vergleich zur letzten Umfrage etwas schwächere Werte aufweist. Dahinter folgt Oliver Blume an der Spitze von Volkswagen, der sich deutlich verbessern konnte.
Ola Källenius, CEO der Mercedes Benz AG, fiel auf den fünften Platz zurück, nachdem er in der letzten Umfrage noch den zweiten Platz belegt hatte. Ola Källenius gilt als sehr zurückhaltender, sympathischer CEO, der seine Zuhörer mit fundiertem Fachwissen und analytischem Denken überzeugt. Projektleiter Jürgen Doeblin: „Die Automobil-CEOs von BMW, VW/Porsche und Mercedes-Benz belegen weiterhin die Spitzenplätze im CEO Reputation Index, aber die CEO-Konkurrenz aus der Banken- und Technologiewelt rückt näher“.
Oliver Zipse wird vor allem für seine strategische Weitsicht geschätzt. Die Wirtschaftsjournalisten bescheinigen ihm die Fähigkeit, langfristige Visionen zu entwickeln und gleichzeitig für operative Exzellenz im Tagesgeschäft zu sorgen. Zipse verstehe es, traditionelle Automobilkompetenz mit Zukunftstechnologien zu verbinden. VW-Chef Oliver Blume überzeugt vor allem durch seinen offenen Umgang mit den Medien. Wirtschaftsjournalisten bescheinigen ihm Authentizität und Überzeugungskraft. Blume ist damit der einzige Auto-CEO aus dem Dax, der im Halbjahresvergleich einen Reputationsgewinn bei Wirtschaftsjournalisten einfährt.
Deutlich verbessert hat sich der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing. Er stieg im aktuellen Ranking vom fünften auf den dritten Platz auf. Komplettiert wird die Top 5 der Dax-CEOs im Juli 2024 von Timotheus Höttges, CEO der Deutschen Telekom, der im Vergleich zum Dezember 2023 einen deutlichen Zuwachs an Indexpunkten verzeichnet, aber von Christian Sewing vom bisherigen vierten Platz verdrängt wird.
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Sewing führt beim Indikator Kompetenz und Persönlichkeit. Dem Chef der Deutschen Bank ist es in den vergangenen Jahren gelungen, den Ruf von Deutschlands größtem Geldhaus zu verbessern und neues Vertrauen in das Finanzinstitut aufzubauen. Dabei halfen ihm seine Erfahrung im Privatkundengeschäft und seine Bodenständigkeit. Sewing pflegt einen Führungsstil, der seine mittelständische Herkunft widerspiegelt und vor allem auf Verantwortungsbewusstsein und langfristige Stabilität setzt.
Timotheus Höttges verbucht vordere Ränge bei den Indikatoren offener Umgang mit den Medien sowie Kompetenz und Persönlichkeit. Der offene Kommunikationsstil und sein Humor heben Höttges aus dem üblichen CEO-Umfeld heraus: Er führt das Unternehmen zielstrebig und konsistent seit Jahren durch alle Krisen.
Durch die aktuelle geopolitische Weltlage und die neue deutsche Militärstrategie ist der CEO von Rheinmetall stärker in den Fokus von Wirtschaftsjournalisten gerückt. Armin Papperger verbesserte sich von Rang 30 auf den sechsten Platz. Er gilt als rational, bestimmt und souverän, ausgestattet mit der Fähigkeit gelassen auf akute Gefährdungssituationen zu reagieren.
Auch Oliver Bäte (Allianz), Roland Busch (Siemens) und - mit starkem Zuwachs an Indexpunkten - Markus Krebber (RWE) konnten ihre Reputation innerhalb der Top Ten steigern. Christian Klein (SAP) hält sich mit leicht reduziertem Indexwert in den Top Ten. Von den CEOs der Nicht-Dax-Unternehmen würde Carsten Spohr (Lufthansa) den dritten Platz im CEO Reputation Index der Dax-CEOs belegen. Richard Lutz (Deutsche Bahn) und Stefan Schulte (Fraport) kämen auf Rang 12 der Dax-CEO-Liste.
Welches Image die größten Unternehmen der Welt geniessen, können Sie in unserem Beitrag "Global RepTrak 2024 – Die angesehensten Unternehmen der Welt" nachlesen.
| Rang | Reputationsindex | |
|---|---|---|
| Oliver Zipse (BMW) | 1 | 113 |
| Oliver Blume (Volkswagen/Porsche) | 2 | 111 |
| Christian Sewing (Deutsche Bank) | 3 | 105 |
| Ola Källenius (Mercedes Benz) | 4 | 104 |
| Timotheus Höttges (Deutsche Telekom) | 5 | 97 |
| Armin Papperger (Rheinmetall) | 6 | 79 |
| Oliver Bäte (Allianz) | 7 | 65 |
| Roland Busch (Siemens) | 8 | 57 |
| Christian Klein (SAP) | 9 | 55 |
| Markus Krebber (RWE) | 10 | 53 |
Der CEO ist das Gesicht des Unternehmens. Dies gilt sowohl für große Kapitalgesellschaften als auch für die Geschäftsführer kleiner und mittlerer Unternehmen. Insofern hat die Reputation eines CEO auch einen direkten Einfluss auf die Reputation des gesamten Unternehmens. In der Studie „The State of Corporate Reputation“ wurde die Bedeutung in Zahlen ausgedrückt. Insgesamt hat die Unternehmensreputation einen großen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens und den Wert seiner Marken. Die im Rahmen der Studie befragten Führungskräfte bezifferten den Einfluss der Reputation auf den Unternehmenswert auf über 60 Prozent, in vielen Fällen sogar auf über 75 Prozent. Dabei beeinflussen zahlreiche Faktoren die Unternehmensreputation.
Mit rund 56 Prozent spielt die Reputation des CEO eine bedeutende Rolle.
Aber warum genau ist die Reputation des CEO so wichtig?
1. Vertrauen und Glaubwürdigkeit schaffen
Die Reputation eines CEO ist entscheidend dafür, wie vertrauenswürdig ein Unternehmen wahrgenommen wird. Kunden und Investoren neigen dazu, Entscheidungen auf der Basis von Vertrauen zu treffen. CEOs mit einer starken und positiven Reputation vermitteln Sicherheit und Verlässlichkeit. Sie schaffen Glaubwürdigkeit, was in Krisenzeiten besonders wichtig ist.
2. Beeinflussung der Unternehmenskultur
Der CEO prägt die Unternehmenskultur entscheidend. Seine Werte, Entscheidungen und sein Führungsstil beeinflussen, wie das Unternehmen intern agiert und wahrgenommen wird. Ein positiver Ruf des CEO motiviert die Mitarbeiter, schafft Loyalität und fördert ein offenes und innovatives Arbeitsumfeld. Umgekehrt kann ein CEO mit negativem Ruf das Engagement und die Motivation der Mitarbeiter schwächen.
3. Wettbewerbsvorteil am Markt
In einer wettbewerbsintensiven Geschäftswelt kann ein angesehener CEO einen wertvollen Wettbewerbsvorteil darstellen. Unternehmen, die von einem charismatischen und respektierten CEO geleitet werden, ziehen nicht nur die besten Talente an, sondern erhalten auch mehr Aufmerksamkeit von Investoren und Medien. Dies führt zu einem besseren Unternehmensimage und kann sich langfristig positiv auf die finanzielle Performance auswirken.
4. Krisenmanagement und Schadensbegrenzung
Eine starke Reputation des CEO ist gerade in Krisenzeiten von unschätzbarem Wert. Wenn ein Unternehmen in eine schwierige Situation gerät, erwarten die Stakeholder vom CEO Führung und klare Kommunikation. CEOs, die als vertrauenswürdig und kompetent wahrgenommen werden, können das Unternehmen besser durch Krisen manövrieren, das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederherstellen und langfristige Schäden minimieren.
5. Langfristige Stabilität und Wachstum
Investoren und Partner achten zunehmend auf die Führungsebene eines Unternehmens, bevor sie Entscheidungen treffen. CEOs mit ausgezeichneter Reputation werden als Stabilitätsfaktoren wahrgenommen, die für nachhaltiges Wachstum und eine klare Vision sorgen. Dies führt zu einer langfristigen Stabilität des Unternehmens und zu einer höheren Attraktivität am Markt.
Das Management der CEO-Reputation ist zum einen Aufgabe der Unternehmenskommunikation, zum anderen Aufgabe der CEOs selbst. Sie müssen ein aussagekräftiges und glaubwürdiges Profil entwickeln, authentisch sein und die Werte und Ziele des Unternehmens klar kommunizieren können. Darüber hinaus muss ein CEO für die Stakeholdergruppen sichtbar sein.
Dies wird erreicht durch:
Gerade in Krisenzeiten ist die Bedeutung der CEO-Reputation ein strategischer Vorteil. Je glaubwürdiger die Unternehmensführung wahrgenommen wird, desto eher kann sie Vertrauen in Produkte und Prozesse schaffen. Dies wirkt nicht nur nach außen, sondern ist auch für die interne Kommunikation von entscheidender Bedeutung.
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CEOs haben einen entscheidenden Einfluss auf die Reputation des Unternehmens und damit auf die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und seiner Produkte. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Glaubwürdigkeit des CEO. Dies zeigt das aktuelle CEO-Ranking, in dem Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit, Klugheit und strategischer Weitblick besonders geschätzt werden. CEO-Reputation ist aber keine kurzfristige PR-Maßnahme, sondern muss langfristig aufgebaut werden und bewährt sich dann besonders in Krisenzeiten.
Thomas Feldhaus
Chefredakteur
Wirtschaftsjournalist mit Faible für Unternehmensverantwortung und Leidenschaft für Radsport.
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