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Autor: Heino Zießnitz · Zuletzt aktualisiert: 24.07.24
Finanzen Börse/Aktien · 8 Min. Lesedauer
Sie wollten schon immer mal so richtig an der Börse zocken, hatten nur noch nicht die Gelegenheit? Kleiner Einsatz und riesiger Gewinn spätestens in einer Woche?!
Daraus wird nichts, denn dieses Szenario reicht nicht mal für einen müden Hollywood-Streifen. Die Börse ist ein ernst zunehmendes Geschäft, auch wenn viele ein Spielcasino dahinter vermuten.
Zugegeben, ein wenig Glück gehört auch an der Börse dazu, aber im Gegensatz zum Casino ist man auf dem Börsenparkett für den größten Teil des Geschehens selbst verantwortlich und kann Abläufe steuern, beeinflussen und Risiken erkennen und vermeiden.
Eines sollten Sie nicht tun, wenn Sie sich auf das Börsenparkett begeben: Wie am Roulette-Tisch die beliebtesten Zahlen (Aktien) auswählen und dann Augen zu und dreimal schwarzer Kater...fertig ist die Millionen. Wenn Sie so herangehen, dann sind Sie bald nicht mehr auf dem Parkett, sondern auf dem Glatteis und haben Ihr schwer verdientes Geld im Nu verloren.
Damit Ihnen sowas nicht passiert nehmen Sie sich die Zeit und befassen sich gründlich mit dem Thema Aktien und Börse. Sie werden es nicht bereuen!
Die Börse war noch vor einigen Jahren etwas Geheimnisvolles. Das war nur was für eingeweihte. Businesstypen in teuren Anzügen tummelten sich eng auf dem Parkett, viele Bildschirme umher und jeder hatte mindestens 2 Telefone am Ohr. Großes Geschrei "Kaufen! Verkaufen!", wildes gestikulieren und Geschäftsabschlüsse per Zuruf.
Die goldenen Zeiten des Parketthandels sind vorbei. Doch es gibt sie noch - die Börsen in New York, Shanghai, London und Frankfurt. Aber es ist ruhiger geworden auf dem heißen Parkett. Der Onlinehandel bestimmt den Ablauf der Börsen. Neobroker haben das Ruder übernommen und jeder kann heute an der Börse investieren.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Verluste privater Anleger in Deutschland betrugen allein 2023 etwa 340 Milliarden (340.000.000.000,00 Euro!!). Die Gewinne lagen nur bei ca. 85 Milliarden Euro.
Die Selbstmordrate bei Börsianern ist nach wie vor ungewöhnlich hoch. Zu groß ist für manche der Spagat zwischen Zocken und Handeln. Den unmenschlichen Druck auf die Broker halten einige nicht aus und verschwinden auf ihre eigene Weise von der Bildfläche.
Für private Anleger ist die Börse meist Neuland. Es reizt viele das Spiel der großen Jungs mitzuspielen und auch mal an der Börse zu spekulieren. Doch die Rechnung geht für die meisten privaten Anleger nicht auf. Man verliert das eingesetzte Kapital. Es muss nicht immer der totale Verlust sein, den Privatanleger bei ihrem ersten Versuch an der Börse erleiden, aber auch geringe Verluste tun weh. Investieren muss gelernt sein. Private Anleger sollten sich, bevor sie mit "richtigem Geld" an der Börse zocken, zumindest einige Grundlagen aneignen, um das Geschäft zu verstehen.
Die Wirtschaftswissenschaftlerin Kimmie Greene entwickelte die nach ihr benannte "Greensche Formel". Sie ermittelte unter Berücksichtigung des Alters einer Person und des jeweiligen Jahresgehaltes den Geldbetrag, den man bis zu einem bestimmten Zeitpunkt beiseitegelegt haben sollte, um finanziell im Alter gut abgesichert zu sein.
Die Greensche Formel lautet wie folgt:
Richtet man sich nach dieser Formel, kann man einschätzen, ob man zu spät mit dem Sparen angefangen hat und wie viel man ggf. noch sparen sollte, damit die Formel wieder stimmt. Diese Formel soll helfen über das eigene Sparverhalten nachzudenken und Geld sinnvoller einzusetzen.
Diese Formel ist aber nur ein Anhaltspunkt für die eigene Geldanlage. Vielmehr sollte man die Greensche Formel als Richtungsweiser und Zielstellung betrachten. Durch widrige Umstände ist es oft nicht möglich den angegebenen Betrag zu sparen. Trotzdem sollte man regelmäßig mindestens 20 Prozent des Jahresgehaltes zur Seite legen. Zu einer guten Sparstrategie gehört neben Sparbuch, Tagesgeld und Girokonto immer eine Investitionsmöglichkeit in Form einer Kapitalanlage.
Das Sparvermögen der Deutschen betrug 2023 über 7 Billionen Euro. Der Großteil davon war in fest verzinslichen Wertpapieren, auf Sparbüchern oder Tagesgeld- und Girokonten angelegt. Und der Großteil der Rendite geht zulasten des realen Wertverlustes durch die Inflation wieder verloren. Keine dieser "Wertanlagen" hat so eine hohe Rendite, dass Sie die Inflationsrate über Jahre ausgleichen und außerdem noch einen nennenswerten Gewinn erwirtschaften kann.
Viele neue Anleger beschäftigen sich mit dem Thema Aktien, um ihr Kapital zu vermehren. Dieser Gedanke ist unbedingt richtig, allerdings sollte man vorher einige Dinge beachten:
Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass die Börse ein Haifischbecken ist. Ihnen wird hier nichts geschenkt, außer das Risiko. Was braucht man also um an der Börse erfolgreich zu sein? Ruhe und Gelassenheit, manchmal starke Nerven und den unbedingten Willen erfolgreich zu werden. Und natürlich das Startkapital, das muss vorhanden sein. Da reichen schon 1000 Euro, die sind schnell zusammengespart. Die beste Voraussetzung ist, dass man zeitig anfängt Kapital zu bilden.
Thomas Olek
Großinvestor und Gründer
Fangt mit dem ersten "richtigen Taschengeld" oder der Spende von der Oma an ein kleines Vermögen anzusparen. Seid diszipliniert und legt jeden Monat etwas zur Seite. Auch monatlich 10 Euro werden irgendwann einmal groß und werden in 30 Jahren richtig Kapital.
Und eines noch: Seid nicht geizig, aber zielstrebig. Gönnt Euch was und genießt das Leben. Aber 20 Prozent gehören auf die hohe Kante! Egal was kommt. Ich habe auch ganz klein angefangen und lebe heute sehr unabhängig.
Worauf es beim Investieren ankommt?
Disziplin und manchmal auch ein gutes Bauchgefühl. Informiert Euch gut, welche Investments in die persönliche Lebensplanung passen.
Viel Erfolg beim Investieren wünscht Euch
Thomas Olek
Beneidenswert sind diejenigen, die 2011 Bitcions für genau einen US-Dollar kauften und die Anlage bis heute behalten haben. Der Bitcoint ist heute (2024) etwa 72.000 US-$ wert. Eine Kursentwicklung, die ihresgleichen sucht. Und trotzdem ist es auch heute noch interessant in Kryptowährungen zu investieren.
Ein kleiner Exkurs:
Kryptowährungen, kurz Krypto, sind digitale Werte, die in dezentralen Datenbanken (Blockchains) gespeichert werden. Kryptowährungen sind nicht als offizielles Zahlungsmittel anerkannt (Ausnahme ist El Salvador). In der Krypto-Welt gibt es aktive und passive Teilnehmer. Passive Teilnehmer sind diejenigen, die reales Geld in Kryptowährungen eintauschen. Diese passiven Teilnehmer verfolgen das Ziel, dass die jeweilige Kryptowährung im Wert steigt.
Aktive Teilnehmer auf dem Kryptomarkt sind die sogenannten Miner, die Krytos neu generieren. Miner sind Computeexperten, die sich meist untereinander vernetzen und komplizierte Rechenaufgaben der Kryptoanbieter lösen. Dies erfordert immense Rechnerkapazitäten. Lösen die Miner die Rechenaufgabe, dann erhalten sie als Belohnung eine bestimmte Menge der Kryptowährung, sie haben "geschürft". Einige der Kryptowährungen sind unbegrenzt "schürfbar", Bitcion zum Beispiel begrenzt das generierbare Volumen an ihrer Krypowährung.
Gehandelt werden Kryptowährungen auf sogenannten Trading-Plattformen, die elektronische Antwort auf das klassische Börsenparkett.
Bekannte Trading-Plattformen sind:
Eine Investition in Kryptowährungen ist - gerade für Börsenneulinge- nicht ungefährlich. Da ist zum Beispiel die Wallet, eine Art elektronische Brieftasche. Hier sollten gerade neue Anleger darauf achten, dass diese Wallet 100 % sicher ist, gern werden Wallets zum Ziel von Hackern.
Es gibt 3 verschiedene Arten von Wallets:
Online-Wallet
Einfach zu installieren, ist aber auch die risikoreichste Art
Software-Wallet
Software-Wallet ist eine App, sicherer als die Online-Wallet
Hardware-Wallet
Sicherste Variante, das die Wallet nur kurzzeitig online ist. Nutzung mittels Datenträger (USB-Stick)
Wichtig bei allen Arten der Wallets ist es den Software-Key immer sicher aufzubewahren. Dieser private Schlüssel (Passwort) ist der einzige Weg zum Kryptokonto. Ist der Schlüssel weg, dann ist ihr Geld im Krypto-Himmel und nicht mehr greifbar.
Auch sollten gerade unerfahrene Anleger bei einer Investition in Krypto immer daran denken, dass die Kryptowährung sehr volatil (unbeständig, sprunghaft) sind. Sie können von einer auf die andere Minute ins bodenlose fallen. Also nochmals, hier ist ein hohes Risiko im Spiel. Natürlich kann man schnell eine Menge Geld verdienen (aber auch genauso schnell verlieren).
Aktien gehören zu einer vernünftigen Geldanlage unbedingt dazu. Im Vergleich zum Giro- oder Tagesgeldkonto kann man mit Aktien eine gute Rendite erzielen. Das Risiko in Einzelaktien zu investieren sollte man vermeiden, indem man in Aktienfonds investiert. Ein langfristiger Anlagehorizont ist immer rentabler und vor allem sicherer, als kurzfristige Spekulationen.
Das Traden, also den Handel an der Börse kann man lernen. Mehr als 70% der deutschen Privatanleger verlieren ihr eingesetztes Kapital in kürzester Zeit. Dafür gibt es eine simple Erklärung: Sie haben keine Ahnung von dem was sie tun. Viele Anfänger denken, dass der Börsenhandel so eine Art Lotterie ist und suchen sich nach Sympatie oder Bekanntheitsgrad der Aktie etwas aus und investieren wild darauf los. Das Ergebnis ist ohne jegliche Vorkenntnisse (fast) vorhersehbar. Es droht der Verlust, obwohl der Sinn einer Kapitalanlage genau das Gegenteil ist.
Neulingen im Börsengeschäft können wir nur dringend raten sich mit der Materie intensiv zu befassen, bevor sie mit eigenem Geld den Einstieg an die Börse wagen. Richtig investieren will gelernt sein. Deshalb sollten sich Neu-Anleger für einen gewissen Zeitraum ein Demo-Konto zulegen. Diese Demokonten haben in der Regel die gleichen Funktionen wie die richtigen Konten. Nur sind diese Konten mit einer bestimmten Menge "Spielgeld" ausgestattet.
Ohne ein finanzielles Risiko einzugehen, kann der Neuinvestor das erlernte Wissen direkt anwenden. Sind die Anlagen gesetzt sieht man als User, wie sich der Markt und somit auch die eigenen Anlagen entwickeln.
Demokonten bieten fast alle Neo-Broker im Internet an. Sie arbeiten appbasierd, die aktuellen Marktdaten werden eingespielt. Einige Anbieter haben auch Desktop-Versionen als Alternative zur App im Portfolio. Im Folgenden stellen wir Ihnen gern einige Neo-Broker vor, die Demokonten zum lernen des Börsengeschäfts anbieten. Achten Sie immer darauf, dass diese Demokonten kostenlos sein sollten.
Haben Sie Ihre ersten Erfahrungen auf dem Parkett gemacht können sie einsteigen und richtig zu investieren. Gehen Sie anfangs bedacht vor und riskieren Sie nicht zu viel.
Außer sich online zum Thema Börse weiterzubilden, gibt es natürlich auch das gute alte Buch. Bücher haben gegenüber dem Bildschirm oder dem Handy den Vorteil, dass man sie haptisch spüren kann, einfach Notizen einfügen kann. Bücher sind noch immer in Mode und weiterhin zum Lernen beliebt.
Viele der Titel verfügen sowohl über eine Printausgabe und eine E-Book-Variante:
Heino Zießnitz
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