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Grauer Kapitalmarkt verspricht eine traumhafte Rendite

Autor: Heino Zießnitz · Zuletzt aktualisiert: 29.03.24

Finanzen Börse/Aktien · 8 Min. Lesedauer

Grauer Kapitalmarkt verspricht eine traumhafte Rendite - Titelbild

Was wird auf dem grauen Kapitalmarkt gehandelt?

 

Unternehmen, die in Deutschland auf dem Finanzmarkt tätig sind, werden durch eine staatliche Aufsichtsbehörde überwacht. Die Geschäfte dieser Unternehmen werden in Deutschland von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kontrolliert.

 

Jedoch werden nicht alle Akteure des Finanzmarktes überwacht. Für einen Teil der Finanzprodukte benötigt man keine Erlaubnis.  Benötigt ein Anbieter von Finanzprodukten keine Erlaubnis der BaFin, dann handelt er auf dem Grauen Kapitalmarkt.

 

Bei Produkten, die dort angeboten werden, sollten Sie besser genauer hinschauen, bevor sie in den Handel einsteigen. Das bedeutet aber nicht, dass sich auf dem Grauen Kapitalmarkt nur Kriminelle tummeln und jedes Geschäft auf dem Grauen Kapitalmarkt automatische eine Straftat darstellt. Dem ist nicht so. Nur muss man sich als Anleger auf dem grauen Kapitalmarkt über die höheren Risiken im Klaren sein.

 

Auf dem grauen Kapitalmarkt werden unter anderem folgende Produkte gehandelt:

 

  • Geldanlagen mit besonders hohen Zinsen oder Renditen (deutlich über dem allgemeinen Marktniveau)
  • Geldanlagen it dem Versprechen, wie institutionelle Anleger Renditen erzielen zu  können
  • Geldanlagen, bei denen mit der vermeintlichen Sicherheit der Kapitalanlage Werbung gemacht wird
  • Kapitalanlagen, die als ethisch korrekte Investitionsobjekte vermarktet werden (unterliegen aber nicht der BaFin-Aufsicht)

 

Im Einzelnen sind die Kapitalanlagen aus folgenden Bereichen:

  • Genussrechte
  • Crowdfunding (Schwarmfinanzierung)
  • Tokenisierte Wertrechte
  • Blindpool-Konstruktionen
  • Unternehmensbeteiligungen
  • Orderschuldverschreibungen
  • Darlehen mit Nachrangabrede
  • Direktinvestments (z.B. Container, Holz oder Edelmetalle)
  • Kauf-und-Rückvermietungs-Verträge (Sale-and-Lease-Back)
Weißer - Grauer - Schwarzer Kapitalmarkt

Auf dem Weißen Kapitalmarkt agieren in Deutschland Sparkassen, Banken und Versicherungen, sie werden von der Bankenaufsicht BaFin überwacht.

 

Und es gibt es den Schwarzmarkt, auf dem mit kriminellen Methoden gearbeitet wird (Steuerhinterziehung, Betrug, Erpressung, Geldwäsche).

 

Dazwischen liegt der Graue Kapitalmarkt. Auf dem grauen Kapitalmarkt handeln Anbieter mit Produkten, die nicht der Bankenaufsicht unterliegen. Der Handel auf dem Grauen Kapitalmarkt ist in der Regel nicht illegal, die Anbieter nutzen oft nur Gesetzeslücken aus. 

Was sind die Risiken auf dem grauen Kapitalmarkt?


Grundregel Nummer 1 bei Geldanlagen: Hohe Rendite = Hohes Risiko

 

Es gibt keine Investition ohne Risiko. Alle Anleger wissen das. Umso höher die (versprochene) Rendite einer Anlage, desto höher ist das Risiko eines Teil- oder Totalverlustes des investierten Kapitals. Das gilt ganz besonders für Angebote auf dem grauen Kapitalmarkt. Es bedeutet aber nicht, dass alle Anbieter auf dem grauen Kapitalmarkt per se nicht seriös sind und deren Angebote extrem risikobehaftet sein müssen.

 

Zahlreiche mittelständische Unternehmen finanzieren sich über den Grauen Kapitalmarkt. Auch viele Start-ups sammeln ihr Gründungskapital auf dem Graumarkt ein. Auch Kapital von Unternehmen der erneuerbaren Energien wird teilweise auch auf dem Grauen Kapitalmarkt eingeworben.

 

Die Angebote auf dem Grauen Kapitalmarkt sind sehr vielschichtig und verschieden. Eines haben aber alle Angebote gemein:

 

Alle Angebote des Graumaktes sind Risikokapitalanlagen, die nicht verbrieft sind und sich somit auch der "Aufsicht" durch die BaFin entziehen. Viele Angebote auf dem Grauen Kapitalmarkt basieren auf schuldrechtlichen Kapitalüberlassungsverträgen. Ein Beispiel hierfür sind Beteiligungen über Genussrechte. Das Risiko des Totalverlustes besteht bei dieser Anlageform regelmäßig und ist viel größer als beispielsweise mit einer Daytrading Strategie.

 

Einige Anbieter auf dem Graumarkt versuchen mithilfe verschiedener Konstruktionen die Erlaubnispflicht für bestimmte Geschäfte zu umgehen. Solche Anbieter wollen die Kosten vermeiden, die mit der Beaufsichtigung durch die BaFin verbunden sind. Es existieren verschiedene Geschäftsmodelle auf dem Graumarkt, die mit Umgehung der Erlaubnis- oder Prospektpflicht besonders für unerfahrener Kleinanleger entwickelt wurde. Diese Kleinanleger sollen mit Traumrenditen zu hochriskanten Geschäften bewegen werden. Diese Angebote zielen häufig auf das Kapital ab, welches normalerweise in klassischen Vermögensanlagen (z.B. Lebensversicherungen) angelegt wird. 

 

Um unerfahrene Anleger auf dem Graumarkt in Sicherheit zu wiegen, bezeichnen viele Anbieter auf dem Graumarkt ihre Angebote gern als Produkte. Dem Anleger wird glauben gemacht, dass er ein "Produkt" mit einem schon bestehendem Wert erwirbt. Das Gegenteil ist der Fall. Mit dem Kauf einer nicht verbrieften Vermögensanlage verpflichtet sich der Anleger dazu, Teile seines Vermögens einem Dritten zukommen oder von einem Dritten verwalten zu lassen. Er erhält aber nur ein Renditeversprechen des Anbieters, welches dieser später einlösen sollte. Es geht bei dieser Art Anlage aber zunächst nur darum, dass der Kunde Vertrauen in den Anbieter auf Grauen Kapitalmarkt aufbauen soll. Eine rechtliche Grundlage bzw. eine Sicherheit gibt es nicht. Anleger müssen immer mit Verlust rechnen. Andererseits kann man auf dem Graumarkt auch viel Geld verdienen.

 

 

Risiken bei Anlagen auf dem Grauen Kapitalmarkt:

 

  • keine systematische Produktkontrolle (BaFin)
  • Seriosität und Bonität der Anbieter bzw. Initiatoren schwer zu prüfen
  • keine Überprüfung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Geschäftsmodells möglich
  • sehr hohes Risiko (auch Totalverlust möglich)
  • nur eingeschränkte private Verkaufsmöglichkeiten, da keine Aufnahme zum Handel auf einem geregelten Markt vorliegt.

 

Was sind Genussrechte?

Genussrechte sind Dauerschuldverhältnisse, die keine gesellschaftsrechtlichen Mitgliedschaftsrechte begründen, sondern sich in einen geldwerten Anspruch des Genussrechtsinhabers ausdrücken.

 

Diese Ansprüche können auch in veräußerbaren Wertpapieren, (Genussscheine) verbrieft sein. Sie verleihen dem Inhaber nicht die Stellung eines Gesellschafters, auch stehen dem Inhaber keine Informations- und Kontrollrechte eines Gesellschafters nach § 233 HGB zu.

 

Genussrechte zählen zu den Risikokapitalanlagen. Der Anleger trägt bei Genussrechten ein unternehmerisches Risiko, welches über das normale Insolvenzausfallrisiko hinausgeht.

Die BaFin auf dem Kapitalmarkt

 

Die BaFin, oder Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, ist die zentrale Finanzaufsichtsbehörde in Deutschland. Sie wurde im Jahr 2002 gegründet und hat ihren Sitz in Bonn und Frankfurt am Main. Die Hauptaufgaben der BaFin sind die Regulierung und Überwachung von Finanzdienstleistern, Banken, Versicherungen und anderen Finanzinstituten in Deutschland.

 

Die Hauptaufgaben der BaFin sind:

 

Bankenaufsicht:

Die BaFin überwacht die Stabilität und Sicherheit der Banken und Sparkassen in Deutschland. Sie prüft regelmäßig die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Richtlinien sowie die Qualität von Risikomanagement und internen Kontrollmechanismen.

 

Versicherungsaufsicht:

Die BaFin beaufsichtigt die Versicherungsbranche in Deutschland, um die Sicherheit und Stabilität des Versicherungsmarktes zu gewährleisten. Sie überprüft die finanzielle Solidität von Versicherungsunternehmen und die Einhaltung von regulatorischen Anforderungen.


Wertpapieraufsicht:

Die BaFin überwacht den Wertpapier- und Kapitalmarkt in Deutschland. Sie sorgt für Transparenz und fairen Wettbewerb auf den Finanzmärkten, indem sie die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften in den Bereichen Insiderhandel, Marktmanipulation und Anlegerschutz überprüft.


Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung:

Die BaFin arbeitet mit nationalen und internationalen Behörden zusammen, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu bekämpfen. Sie überwacht die Einhaltung von Geldwäschevorschriften und Sanktionslisten durch Finanzinstitute und trifft notwendige Maßnahmen bei Verstößen.


Prävention von Finanzkrisen:

Die BaFin spielt eine wichtige Rolle bei der Prävention von Finanzkrisen und arbeitet eng mit nationalen und internationalen Aufsichtsbehörden zusammen, um Finanzstabilität und Verbraucherschutz zu gewährleisten.


Verbraucherschutz:

Die BaFin informiert und unterstützt Verbraucher in Fragen der Finanzdienstleistungen. Sie stellt Informationen zur Verfügung und leitet bei Bedarf Beschwerden an die zuständigen Stellen weiter.


Internationale Zusammenarbeit:

Die BaFin arbeitet eng mit anderen nationalen und internationalen Aufsichtsbehörden sowie mit zentralen Banken und Finanzinstituten zusammen. Sie beteiligt sich an der Entwicklung internationaler Standards und Regelungen und setzt diese in Deutschland um.

 

 

Die BaFin und der Graue Kapitalmarkt

 

Eine weitere wichtige Aufgabe der BaFin besteht darin, die Verbraucher vor den Risiken zu schützen, die mit Investitionen (in nicht regulierte Vermögensanlagen) auf dem grauen Kapitalmarkt verbunden sind. Der graue Kapitalmarkt umfasst Angebote, die nicht an regulierten Börsen gehandelt werden und daher nicht unter der direkten Aufsicht der BaFin stehen. Dazu gehören beispielsweise geschlossene Fonds, Genussscheine, Nachrangdarlehen und weitere alternative Finanzinstrumente.

 

Die BaFin hat dazu im Zusammenhang mit dem grauen Kapitalmarkt eine Reihe von Hinweisen und Empfehlungen für Verbraucher auf Ihrer Homepage veröffentlicht. Die BaFin empfiehlt Verbrauchern nur in regulierte Vermögensanlagen zu investieren, die von der BaFin oder anderen Finanzaufsichtsbehörden genehmigt und überwacht werden. Regulierte Vermögensanlagen unterliegen strengen Anforderungen und werden von unabhängigen Dritten überwacht, um sicherzustellen, dass sie den geltenden Gesetzen und Vorschriften entsprechen.

 

Auf der Seite der BaFin finden Sie auch alle in Deutschland zugelassenen Banken, Finanzdienstleister und Versicherungsunternehmen.

 

Darüber hinaus empfiehlt die BaFin den Verbrauchern, sorgfältig zu prüfen, wer hinter einem Angebot auf dem grauen Kapitalmarkt steht. Verbraucher sollten sich über die Qualifikationen und Erfahrungen des Anbieters informieren und prüfen, ob das Unternehmen über eine gültige Lizenz verfügt. Verbraucher sollten auch die angebotenen Renditen sorgfältig prüfen und sich bewusst sein, dass hohe Renditen in der Regel mit höheren Risiken verbunden sind.

 

Die BaFin betont auch, dass Verbraucher immer ein umfassendes Verständnis der angebotenen Produkte haben sollten, bevor sie investieren. Verbraucher sollten sich über die Details der Vermögensanlage und die damit verbundenen Risiken informieren. Sie sollten auch sicherstellen, dass sie die Bedingungen und Konditionen des Investments vollständig verstehen.

 

Die BaFin übernimmt auch eine wichtige Rolle bei der Überwachung von Finanzinnovationen, wie z.B. Kryptowährungen und Fintech-Unternehmen. Die BaFin überwacht diese Unternehmen, um sicherzustellen, dass sie im Einklang mit den geltenden Gesetzen und Regulierungen arbeiten und dass Verbraucherinteressen geschützt werden.

 

Ein weiterer wichtiger Bereich für die BaFin ist die Überwachung von Insider- und Marktmissbrauch. Die BaFin arbeitet daran, Missbrauch im Wertpapierhandel zu verhindern, indem sie Insider-Informationen überwacht und Unternehmen und Personen verfolgt, die gegen die Regulierungen verstoßen.

 

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die BaFin eine wichtige Rolle bei der Regulierung des grauen Kapitalmarkts spielt und Verbraucher vor den Risiken von nicht regulierten Vermögensanlagen schützt. Verbraucher sollten sich immer bewusst sein, dass der graue Kapitalmarkt mit höheren Risiken verbunden ist und dass sie sorgfältig prüfen sollten, bevor sie in ein solches Investment investieren.

Bankenkontrolle durch die BaFin
Bankenkontrolle durch die BaFin

Was können Sie tun, wenn Sie Geld verloren haben?


Bei allen Angeboten des Grauen Kapitalmarkts können Anlegern erhebliche finanzielle Verluste entstehen – bis zum Totalverlust. Dieses Risiko müssen Sie als Anleger einkalkulieren. Wenn Sie vermuten, dass Ihnen ein unseriöses Angebot gemacht wurde oder Sie auf einen Betrüger hereingefallen sind, erstatten Sie sofort Anzeige bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft. Auch können Sie sich an die BaFin wenden. Die BaFin prüft dann, ob sie aufsichtsrechtliche Maßnahmen einleitet. Über den Stand des Verfahrens erteilt die BaFin allerdings keine Auskunft.

 

Oft kommen Anleger bei Geschäften auf dem Graumarkt zu Schaden. Danach gibt es regelmäßig Schlagzeilen, die die Arbeitsweise der BaFin kritisieren und auf ihre "Aufsichtspflicht" hinweisen. Doch ist das Missverständnis über die Aufgaben der BaFin weit verbreitet. Es ist nicht Aufgabe der BaFin den Kapitalmarkt lückenlos zu kontrollieren. Wer glaubt, dass die BaFin alle Anleger und Verbraucher vor unseriösen und risikobehafteten Geschäften schützen müsse, der irrt gewaltig. Eine lückenlose Regulierung des Finanzmarkts durch eine Aufsichtsbehörde widerspricht den Grundsätzen der freien Marktwirtschaft.

 

Die BaFin kann nur in den Markt eingreifen, wenn es sich um erlaubnispflichtige oder nach den Aufsichtsgesetzen verbotene Geschäfte handelt. 

Was sagt die Nachrangklausel?

Nachrangklauseln sind ein wichtiger Bestandteil von Finanzverträgen, da sie die Reihenfolge festlegen, in der Gläubiger im Falle einer Insolvenz befriedigt werden. Forderungen, die einem vertraglichen Nachrang unterliegen, werden im Falle einer Insolvenz nach allen anderen Forderungen bedient, einschließlich solcher, die bereits einem gesetzlichen Nachrang unterliegen. Dies ist in § 39 Absatz 1 und 2 der Insolvenzordnung geregelt.

Dies bedeutet, dass Anleger, die Nachrangklauseln in ihren Finanzverträgen haben, ein höheres Risiko tragen, ihr Kapital zu verlieren, im Vergleich zu Anlegern, die keine Nachrangklauseln haben. Daher ist es wichtig, dass Anleger, die Nachrangklauseln in Betracht ziehen, sorgfältig über die Risiken und Chancen informiert sind und eine fundierte finanzielle Entscheidung treffen.

 

 

Es ist wichtig zu beachten, dass selbst Darlehen von Gesellschaftern im Falle einer Insolvenz vor nachrangigen Gläubigern berücksichtigt werden, obwohl Gesellschafter über die Lage des Unternehmens in der Regel besser informiert sind als externe Kapitalgeber. Forderungen nachrangiger Gläubiger werden im Insolvenzfall nur dann und nur in dem Umfang befriedigt, in dem nach Befriedigung aller anderen Gläubiger noch Mittel verfügbar sind.

Eine qualifizierte Nachrangvereinbarung besagt, dass Anleger ihre Rückzahlungsansprüche vor einem Insolvenzverfahren nicht geltend machen können, solange und soweit dies zu einem Grund für ein Insolvenzverfahren führen würde. Unter diesen Bedingungen kann das Unternehmen den Anlegern die Rückzahlung ihrer Gelder sowie der versprochenen Zinsen verweigern, ohne dass es zu einem Insolvenzverfahren kommt.

Warnliste Grauer Kapitalmarkt

 

Die BaFin betreibt eine Warnliste, auf der sie Unternehmen und Angebote veröffentlicht, die unerlaubt Finanzdienstleistungen anbieten oder gegen die aufsichtsrechtliche Vorschriften verstoßen. Die BaFin warnt Verbraucher vor den Angeboten auf der Warnliste und rät dringend davon ab, in diese Angebote zu investieren.

 

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Angebote auf der Warnliste unseriös sind. Einige können jedoch erhebliche finanzielle Risiken für Anleger darstellen. Daher sollten Anleger sorgfältig prüfen, ob ein Angebot auf der Warnliste steht, bevor sie investieren.

 

Wenn Sie glauben, dass Sie Opfer eines unseriösen Angebotes geworden sind, das auf der Warnliste der BaFin steht, sollten Sie sich so schnell wie möglich an die BaFin wenden. Die BaFin kann Ihnen ggf. weitere Informationen und mögliche Schritte aufzeigen, die Sie im Schadensfall gehen können. 

 

Stiftung Warentest Warnliste 

Warnliste der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin: aktuelle Warnliste

 

 

Nochmals einige Hinweise, die Sie beachten sollten, bevor Sie Ihr Kapital investieren:

 

  1. Überprüfen Sie, ob der Anbieter von der zuständigen Aufsichtsbehörde reguliert wird.
  2. Prüfen Sie die Reputation des Anbieters. Lesen Sie Bewertungen und Meinungen von anderen Anlegern und informieren Sie sich über die Geschichte und das Geschäftsmodell des Anbieters.
  3. Verstehen Sie das finanzielle Angebot. Stellen Sie sicher, dass Sie das finanzielle Angebot vollständig verstehen und dass Sie die Risiken kennen.
  4. Überprüfen Sie die Kontaktdaten. Stellen Sie sicher, dass Sie die vollständigen und aktuellen Kontaktdaten des Anbieters haben, einschließlich einer funktionierenden E-Mail-Adresse und einer Telefonnummer.
  5. Sprechen Sie mit einem unabhängigen Finanzberater oder Anwalt, der sich in Finanzfragen auskennt, bevor Sie größere Investitionen tätigen.

Fazit - Anleger sind selbst verantwortlich

 

Die Existenz des Grauen Kapitalmarkts spiegelt die Prinzipien von Freiheit und Selbstbestimmung in unserer Wirtschaftsordnung wider und ist kein Fehler in der Regulierung. Wie der Weiße Kapitalmarkt, der durch ein verpflichtendes Genehmigungsverfahren gekennzeichnet ist, ist auch der Graue Kapitalmarkt ein normaler Teil unserer Wirtschaft.

 

Egal, wie die zukünftige Regulierung des Grauen Kapitalmarkts durch die Bundesregierung aussieht, ist es wichtig, dass staatliche Regulierung und die Verantwortung der Anleger im Gleichgewicht bleiben. Anleger sollten sich bei einer Investition auf dem Grauen Kapitalmarkt bewusst sein, dass sie sich in einem Marktsegment befinden, in dem sie einerseits große Freiheiten genießen, dafür aber auch hohe Risiken eingehen. Anleger sind für ihre Investitionsentscheidungen selbst verantwortlich. Persönliche Anlageziele und die eigene Risikobereitschaft sollten dabei in Einklang sein. Auch sollten Anleger ihre finanzielle Situation immer im Blick haben.

 

Genauer formuliert: Bei einer Investition auf dem Grauen Kapitalmarkt sollte man nur mit Geld arbeiten, auf das man verzichten kann.

 

Die ehemalige BaFin-Präsidentin, Frau Dr. Elke König gibt Anlegern vier Empfehlungen, um eine vernünftige Anlageentscheidung zu treffen:

 

  • Es gibt einen Zusammenhang zwischen versprochener Rendite und Risiko.
  • Die Anbieter an den Finanzmärkten – egal ob beaufsichtigt oder nicht – sind keine Wohltäter und müssen es auch nicht sein.
  • Man sollte nur in Produkte investieren, die man versteht, und eine gesunde Skepsis an den Tag legen.
  • In Anlageentscheidungen sollte man mindestens so viel Zeit investieren wie in die Anschaffung eines Smartphones.

Heino Zießnitz

Heino Zießnitz

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