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Jens Herbst, CEO der WeSendit AG im Interview: Schweizer Sicherheit im Umgang mit Daten

Autor: Thomas Feldhaus · Zuletzt aktualisiert: 08.09.23

Wirtschaft Kryptowährungen · 7 Min. Lesedauer

Jens Herbst, CEO der WeSendit AG im Interview: Schweizer Sicherheit im Umgang mit Daten - Titelbild

Der Blockchain-Technologie gehört nach Ansicht von Experten die Zukunft. Schon in wenigen Jahren wird sie eine wichtige Säule unserer digitalen Welt sein. Während der Begriff oft ohne konkreten Bezug als Buzzword Einzug in die Unternehmenskommunikation gehalten hat, gibt es gleichzeitig spannende Entwicklungen, die das Potenzial aufzeigen. Eine davon ist die neue Datentransferplattform des Schweizer Unternehmens WeSendit. CEO Jens Herbst und sein Team entwickeln eine Lösung, die gleich mehrere aktuelle Herausforderungen im Umgang mit Daten lösen kann. Welche das sind und wie die Zukunft des Datentransfers aussieht, erklärt er im Gespräch mit SQUAREVEST.

 

SQ: WeSendit kündigt nicht weniger als die Revolution im Umgang mit dem Transfer größerer Dateien an. Was erwartet die Nutzer der WeSendit-Plattform 3.0?

 

Jens Herbst: Wir haben mit WeSendit schon immer Daten schnell und sicher übertragen. Deshalb vertrauen uns schon jetzt mehr als drei Millionen Kunden aus 150 Ländern ihre Daten an. Mit unserer neuen Plattform bewegen wir uns nun in eine neue Welt. WeSendit 3.0 basiert vollständig auf der Blockchain-Technologie. Das bedeutet, der Datentransfer und die Datenspeicherung werden dezentral organisiert. Für unsere Kunden bedeutet das mehr Schutz ihrer persönlichen Daten, ohne dabei auf Schnelligkeit und Komfort verzichten zu müssen.

 

SQ: Was ändert sich durch die dezentrale Organisation?

Jens Herbst: Mit dem neuen WeSendit 3.0 schaffen wir eine Lösungen für einen Datenschutz, der seinen Namen wirklich verdient. Das findet teilweise im Frontend statt. Die Kunden können selbst entscheiden, was mit ihren Daten passiert. Im Hintergrund passiert die eigentliche Revolution, ohne die Nutzung einzuschränken oder zu verkomplizieren.

 

SQ: Was bedeutet Datenschutz im Web3?

Jens Herbst: Bisher läuft ein Großteil des weltweiten Datentransfers über das AWS-Netzwerk, also über Server aus dem Amazon-Universum. Diese sind zwar mittlerweile über den ganzen Globus verteilt, aber der Weg, den die Daten nehmen, ist für die Nutzer nicht nachvollziehbar. Es ist also nicht auszuschließen, dass Daten auf amerikanischen Servern landen. Doch genau das wollen immer mehr europäische Unternehmen vermeiden. Mit der neuen Plattform WeSendit 3.0 können wir unseren Kunden zusichern, in welchem Land oder in welcher Region ihre Daten gespeichert werden. Wir garantieren, dass die Daten die vereinbarten Grenzen nicht verlassen. Damit sind wir weltweit führend und bringen den Datentransfer auf ein neues Level.

CEO WeSendit AG Jens Herbst

„Der Schutz der übertragenen und gespeicherten Daten unserer Kunden und Kundinnen vor unberechtigtem Zugriff ist uns ein sehr wichtiges Anliegen.“

Jens Herbst

CEO WeSendit AG

Für unsere Kundinnen und Kunden bedeutet diese mehr Sicherheit und mehr Funktionalität. Um dies zu gewährleisten haben wir die Benutzeroberfläche neu entwickelt und sorgen damit für ein intuitive Nutzung, ohne die Details im Hintergrund verstehen zu müssen. Auf dem übersichtlichen Dashboard finden sie die gewohnten und bewährten Funktionen, aber auch zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten. WeSendit 3.0 ist für alle Anwender gleichermaßen geeignet, egal ob sie in einem Unternehmen sitzen, in einer Hochschule oder am heimischen Schreibtisch. Das gilt auch für unser Pricing-Modell.

 

Für unsere bisherigen Premium-Kunden wird sich vorerst nicht viel ändern. Sie können wie gewohnt ihre Daten versenden und weiterhin alle Vorteile ihres Premium-Accounts mit neuen Features und einem neuen Look&Feel nutzen. Wir bedanken uns für ihre Treue, indem wir ihren Premium-Account zu den bisherigen Konditionen weiterführen. Aktuell migrieren wir diese Daten in das neue System und sichern damit einen reibungslosen Übergang zu.

Wer ist Jens Herbst?

Jens Herbst ist Gründer und CEO der WeSendit AG und blickt auf über 15 Jahre erfolgreiche Unternehmertätigkeit zurück. Bereits 2008 gründete der gebürtige Deutsche in der Schweiz seine erste Agentur für Webdesign und Marketing, die er knapp 10 Jahre später verkaufte, um sich fortan auf den Auf- und Ausbau von WeSendit zu konzentrieren.

SQ: Sie sprechen von Premium-Accounts. Welche Angebote gibt es bei WeSendit?

 

Jens Herbst: Bisher haben wir nur zwischen dem kostenlosen Basis-Account und dem kostenpflichtigen Premium-Account unterschieden. Dieses Modell haben wir um einen kostenpflichtigen Pro-Account erweitert, der zwischen den beiden bisherigen Angeboten liegt und als preiswerterer Einstieg gedacht ist. Für die Nutzung der Web3-Funktionalitäten ist ein Pro- oder Premium-Account notwendig.

Was macht die WeSendit AG?

Das Schweizer Unternehmen WeSendit will den Datentransfer der Zukunft sicherer, privater, schneller und zuverlässiger machen. Dafür kommen dezentrale Web-3.0-Technologien zum Einsatz, mit denen der Schutz der persönlichen Daten sichergestellt wird. Am Firmensitz in Zug, dem Schweizer „Crypto Valley“, arbeitet ein internationales Team aus Krypto-Experten, Softwareentwicklern und Marketingspezialisten an der dezentral organisierte Plattform WeSendit 3.0.

SQ: WeSendit nutzt zukünftig innerhalb der Plattform Token. Was bedeutet das?

 

Jens Herbst: Die Leistungen der Web3-Plattform im Pro- oder Premium-Account können mit unserem  WeSendit-Token ($WSI) freigeschaltet werden. Der ist als Utility-Token konzipiert, sichert also die digitalen Zugangsrechte innerhalb des Systems und sollte nicht mit anderen Formen von Investment-Token verwechselt werden.

 

Konkret können die Kundinnen und Kunden mit dem WeSendit-Token die Pro- bzw. Premium-Funktionen nutzen, oder weitere angebotene Dienste freischalten. Dafür erhalten sie einen deutlich rabattierten Zugang und können auch auf Leistungen zugreifen, die den Inhabern unseres Token vorbehalten sind.

 

Der WeSendit-Token ist als Utility-Token konzipiert und gewährt digitale Zugriffsrechte innerhalb des Systems.

 

Außerdem kann man innerhalb des Systems den WSI-Token für die Weiterentwicklung des Netzwerkes sowie für die Bereitstellung von Speicherplatz (nodes) erhalten. Und auch für Empfehlungen können sie Token erhalten, in Form von Belohnungen für Datentransfers oder wenn unsere Nutzer am Bug Bounty System teilnehmen und uns Fehler melden, die bei der Nutzung auftreten.

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SQ: Wie geht es weiter mit WeSendit? Wann wird die Plattform freigeschaltet?

 

Jens Herbst: Wir arbeiten derzeit mit voller Kraft an der Fertigstellung. Ab dem vierten Quartal kann die neue Plattform genutzt werden. Aktuell können Interessierte schon die Alpha-Version ausprobieren, die schon das Look&Feel der neuen Plattform vermittelt, aber noch nicht alle neuen Funktionen vollständig beinhaltet.

 

Wir gehören mit unserer Web3-Plattform zu den Pionieren auf dem Gebiet der dezentralen Datenübertragung über die Blockchain. Mit unserem Web2-Angebot sind wir eine klassische Me-too-Strategie gefahren. Nun sind wir in der First-Mover-Position und wollen diesen Vorteil auch nutzen. Konkret streben wir einen Marktanteil von 0,2 Prozent an. Für das erste volle Geschäftsjahr 2024 wollen wir 27.000 neue Kunden von unserem Angebot überzeugen.

 

Im vergangenen Jahr lag der weltweite Umsatz mit Datenmanagement- und Dateiübertragungslösungen bei etwa 92 Milliarden US-Dollar. Darauf bezogen würde unser angestrebter Marktanteil etwa 180 Millionen US-Dollar entsprechen. Allerdings bewegen wir uns in einem sehr dynamischen Umfeld. Die Nachfrage nach Lösungen die einen automatisiertem, sicheren und dezentralisierten Datentransfer ermöglichen, nimmt permanent zu und das in einem wachsenden Markt.

 

Hier kommen Sie zum Business-Leaders-Profil von Jens Herbst. Dort beantwortet er weitere Fragen zur Web3-Plattform von WeSendit.


Thomas Feldhaus

Thomas Feldhaus

Chefredakteur

Wirtschaftsjournalist mit Faible für Unternehmensverantwortung und Leidenschaft für Radsport.

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