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Autor: Heino Zießnitz · Zuletzt aktualisiert: 09.03.23
Wirtschaft · 8 Min. Lesedauer
Wer kennt sie nicht, die Situation aus seiner Kindheit, wenn der Großvater bedächtig das dicke, zerfledderte Märchenbuch aus dem Bücherschrank zog, seine Brille aufsetzte und eine Geschichte vorlaß. Aber er laß sie nicht nur einfach vor, er zauberte uns durch seine Erzählweise mitten ins Geschehen der Handlung. Er hebte und senkte seine sonore Stimme beim Vorlesen, machte an bestimmtem Stellen Pausen oder sah uns zwischendurch einfach nur an, um die Spannung zu erhöhen. Für uns Kinder war das nicht einfach nur eine vorgelesene Geschichte. Es war eine Reise in ferne Länder mit unseren Helden, auf die uns der Großvater mitnahm. Die Geschichten hatten immer eine Botschaft: Das Gute siegt irgendwann über das Böse, die Liebe ist immer stärker als die Macht des Bösewichts. Und unsere Helden waren immer Sieger.
Emotionen spielen bei Geschichten und Erzählungen auch heute noch eine Rolle, nur die Autoren der Geschichten verfolgen ein anderes Ziel.
Auch beim digitalen Storytelling nimmt der Erzähler den Leser mit auf eine Reise, aber das Ziel dieser Reise ist keine Märchenwelt, sondern meist die Realität, die emotionale Bindung an eine Marke.
Warum Storytelling ein sehr erfolgreiches Marketinginstrument ist:
Storytelling ist eine moderne Form der Märchen und Geschichten, um den Leser bzw. Höhrer von einer Marke/ einem Produkt zu überzeugen und ihn zur Interaktion zu bewegen. Die Interaktion kann zunächst ein "like" sein, im Idealfall der Kauf des Produkts.
Wie funktioniert Storytelling:
Die Geschichtenerzähler von heute nennt man auch Werbebotschafter. Sie müssen nicht immer ellenlange Texte vortragen, um Ihre (Werbe) Botschaft zu übermitteln. Das Ziel ist es Emotionen beim Zuhörer/ Zuschauer zu erzeugen. Beim digital Storytelling nimmt man den Nutzer mit spannenden Texten, eindrucksvollen Fotos oder Videos in seinen Bann und erzeugt eine Nähe zur Geschichte, als wäre er selbst dabei.
Digital Storytelling Definition
Digital Storytelling ist die moderne Art Geschichten zu erzählen. Als Hilfsmittel werden digitale Möglichkeiten (Bild, Ton, Video etc.) eingesetzt. Der Erzähler steht mit seiner Persönlichkeit und seiner eigenen Story im Mittelpunkt.
Um die potentiellen Kunden an eine Marke zu binden oder zum Kauf eines bestimmten Produkts zu bewegen braucht es schon einige Erfahrung beim Storytelling. Prinzipell kann jeder Besitzer einer Marke "seine persönliche Story" zum "Digital Storytelling" machen, man sollte dabei aber einige Dinge beachten.
Emotionen führen zu Interaktionen. Kommentare oder Likes sind heute Garant für lang anhaltende Werbebotschaften. Reagiert das Zielpublikum mit Kommentaren, Shares oder Likes auf das Storytelling kann man sicher sein, dass die organische Verbreitung der Story seinen Lauf nimmt.
Es ist nicht so leicht an das Geld anderer Leute zu kommen
Zunächst brauche ich eine Zielgruppe, die ich auch mit dem richtigen "Slang" ansprechen muss. Es ist ein Unterschied in der Ansprache, ob ich einem Vertreter der Generation Z ein Videospiel anbiete oder ob ich dem gestandenen Unternehmer die Software für seine Buchhaltung verkaufen möchte.
Meine Story sollte im Idealfall authentisch sein, zumindest diesen Eindruck erwecken. Es soll ein "roter Faden" in der Story erkennbar sein, der Inhalt muss frei von Widersprüchen sein. Das erreicht man am besten mit wahren Geschichten, erfundener Content ist oft anfällig für Widersprüche. Als Erzähler brauche ich einen Wiedererkennungswert. Diesen erziele ich durch die Art und Weise, wie ich eine Geschichte erzähle. Folgende Aspekte sollte man beim digitalen Storytelling auf jeden Fall noch beachten:
Ein Digitales Storytelling sollte immer einer gewissen Dramaturgie folgen.
Dabei hat sich die 3-act-Strategie bewährt:
Der Protagonist (Held) steht in der Ausgangssituation vor einer Herausforderung, einem Problem oder steckt in der Klemme. Durch gewisse Umstände erfährt die Situation eine Transformation. Das Storytelling endet mit der Endsituation, aus der der Protagonist als Sieger hervorgeht.
Zugegeben, das Entwickeln von Storytelling ist nicht unbeding für Anfänger geeignet, wenn man als Unternehmen einen Erfolg (bessere Reichweite) erzielen möchte. Wer über die finanziellen Mittel verfügt sollte unbedingt die professionelle Hilfe von Werbeagenturen in Anspruch nehmen.
Wir zeigen Ihnen zum digital Storytelling hier ein sehr gutes Beispiel, hergestellt von der Filmproduktion FIUMU: Zum Video
Für ein gut platziertes digital Storytelling braucht man eine Bühne. Diese Bühne findet man in der digitalen Welt meist im TV oder auf Social Media Plattformen. Um meine Zielgruppe zu erreichen muss ich diese zunächst definieren und eingrenzen, bevor ich den "richtigen Kanal" auswählen kann. Doch welche Zielgruppe befindet sich auf welchen Plattformen?
Plattform | Nutzer/ Besucher |
TV | Alle Altersgruppen (aber 3 - 5 Jahre und 40 - 65 Jahre am meisten) |
Alle Altersgruppen (14 - 60 Jahre) | |
YouTube | Alle Altersgruppen (14 - 75 Jahre) |
Ältere Personen (30 - 49 Jahre = 47%) | |
Jüngere Personen (14 - 29 Jahre = 75%) | |
Tik Tok | Generation Z (14 - 25 Jahre) |
Snapchat | Millennials (14 - 29 Jahre = 50%) |
Gemischte Altersstruktur (14 - 49 Jahre = 36%) | |
arbeitende User (19 - 69 Jahre) |
Um die richtige Zielgruppe mit meiner online Story zu erreichen kann ich natürlich auch Kundendaten, sprich Adressen, kaufen (und ggf. weitere Informationen zu Kunden). Das kostet allerdings viel Geld, je spezieller die Auswahl der Zielgruppe ist, desto teurer werden die angebotenen Datensätze.
Vor Veröffentlichung einer Online Story sollte man eine genaue Zielgruppenanalyse durchführen. Merkmale einer Zielgruppe können z.B. sein:
Um das (Kauf-) Verhalten der Zielgruppe zu ermitteln benötigt man Informationen zum Verhalten, zu Gewohnheiten und zum Lebensstil der betreffenden Personen. Dabei sollte man bei der Definition der Zielgruppe folgende Aspekte untersuchen:
Für viele Produkte ist die Zielgruppe zumindest -grob umrissen- bekannt. Um eine Zielgruppe genau zu definieren kann man sich folgender Möglichkeiten bedienen:
Die Zielgruppenanalyse ist ein dynamischer Prozess. Die Ergebnisse einer Zielgruppenanalyse müssen permanent überprüft werden, denn die Bedürfnisse und Interessen können sich durch verschiedene äußere Einflüsse ändern. Auch bedarf es eines ständigen Monitorings des Marktes, um Trends und aktuellen Entwicklungen gerecht zu werden.
Was ist Storytelling? Was ist das Ziel, wenn ein Unternehmen mit digitalem Storytellings Werbung in sozialen Netzwerken, wie z.B. Twitter, Instagram, Facebook oder Youtube impliziert? Die Antwort ist simpel: Content Marketing. Die Botschaft des Unternehmens ist das Produkt, welches der Empfänger der Werbebotschaft im besten Fall kauft.
Die Auswahl der repräsentativen Social Media Plattformen ist in Deutschland nicht so groß, jedoch sollte man seine online Story gezielt positionieren. Doch das ist nicht so einfach, wie es im Endprodukt aussieht. Menschen haben eine kurze Aufmerksamkeitsspanne, wenn ein Thema nicht spannend und interessant genug ist, um es weiter zu verfolgen. Wer also im Social-Media-Bereich mit Storytelling erfolgreich sein will, muss einiges beachten:
Zunächst beantwortet jeder Unternehmer selbst die Frage, ob er seine Online Story (mit ausgewählten SEO-Maßnahmen) z.B. bei Instagram oder YouTube "nur" veröffentlichen möchte und auf eine gute Google Platzierung hofft oder ob er Geld in die Hand nehmen will (SEA = bezahlte Google Werbung) und die Platzierung nicht dem Zufall überlässt.
Mit SEO (Search Engine Optimization = Suchmaschinenoptimierung) erreicht man mit guten Storys und Beiträgen interessierte Leser und Zuschauer, die im besten Fall das beworbene Produkt kaufen. Das kostet, außer die Arbeitszeit zum Verfassen des Beitrages, keinen müden Heller.
Anders bei SEA (Search Engine Advertising = Suchmaschinenwerbung), hier bezahlt der Betreiber der Seite für jeden Klick eines Nutzers Geld an Google. Dafür garantiert Google dem Kunden einen der ersten vier Plätze im Suchmodus.
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